In diesem Gastartikel erfährst du von Béatrice Drach ein kleines Geheimnis. Nämlich die Kraft der Mini-Gewohnheiten. Und wie sie dir beim Ziele erreichen helfen. Viel Spass beim Lesen UND ausprobieren!
Du kennst das ja sicher auch, es werden dir tausend Tipps und Tricks angeboten, wie Du nun endlich Dein Leben ändern könntest, mehr Sport machen, sich gesünder zu ernähren und so weiter.
Am Anfang jedes Jahres sind dann tausend Vorsätze gefasst… ich nehme 10 Kilo bis Ostern ab, ich laufe meinen ersten Marathon, ich gehen drei Mal die Woche ins Fitnessstudio – die Liste lässt sich beliebig lange aufzählen.
Die wenigsten von uns halten diese Vorsätze durch.
Weißt Du warum?
Weil sie einfach zu hochgesteckt sind – es steckt nämlich wirklich sehr viel Motivation dahinter, diese Vorhaben durchzuführen. Und genau diese fehlt aber. Denn die schlechte Nachricht lautet:
Auf Motivation ist leider kein Verlass
Wenn Sie Ihre Ideen nicht umsetzen, sterben sie – Roger von Oech
Warum auf die Motivation kein Verlass ist?
Menschliche Gefühle lassen sich sehr leicht beeinflussen.
Die Motivation, raus zu gehen um eine Runde bei nebeligen Wetter zu laufen, muss höher sein als jene, einen kuscheligen Nachmittag vor dem Fernseher zu verbringen. Und es gibt einfach immer Tage an denen der Energiepegel nicht so hoch ist – und dann sinkt die Motivation.
Als Gesundheit- und Bewegungscoach ist es mir natürlich ein großes Anliegen, dass meine Kunden/ innen ihre Ziele auch wirklich erreichen, es schaffen den Schweinehund zu besiegen um ein fitteres und gesünderes Leben führen zu können.
Was braucht’s um das Ziel nicht nur zu setzen, sondern auch umzusetzen?
Wichtig ist mir vor allem, dass das gesteckte Ziel wirklich erreichbar ist und in das jeweilige Lebenskonzept passt. Mehr als eine Stunde Sport pro Tag bringen sicher sehr schnell die gewünschten Erfolge, sind aber zeitlich bei einer berufstätigen Mutter nicht wirklich realisierbar.
Und dann haben wir wieder das Problem mit der (immer wieder fehlenden) Motivation.
Die Ziele und Ideen müssen und sollen also umgesetzt werden – wir wünschen uns alle ein gesünderes und fittes Leben. Theoretisch haben wir uns auch schon sehr viel Wissen über eine gesundheitswirksames Verhalten angeeignet.
Es hapert nur an der Umsetzung – der gute Wille wäre ja da aber:
Meist fehlt es an der Zeit
Oder es fehlt eben der richtige Anreiz – wir haben es ja schon gehört: auf die Motivation kann man sich auch nicht verlassen.
Vor einiger Zeit habe ich ein großartiges Buch zu dem Thema: Motivation und Gewohnheit gelesen und angefangen die Inhalte dieser Lektüre an meinen Kunden und mir selbst zu implementieren. Lass Dich überraschen!
Die Frage nach dem Warum und dem Auslöser
Ganz zu Beginn geht es um das Suchen einer neuen Gewohnheit, welche man dann im Gehirn automatisiert. Und für diese Automatisierung braucht man keine Willenskraft.
Gewohnheiten sind nicht an Emotionen gebunden.- wer wird schon beim Zähneputzen emotional 🙂 ?
Zunächst überlegst du dir, welche neue Gewohnheit du dir angewöhnen möchtest. Nehmen wir also das Beispiel „ich möchte körperlich fitter werden und möchte jeden Tag eine kleine Bewegungseinheit durchführen“.
Wichtig: Schreibe dir diese Gewohnheit auf – Aufschreiben ist ganz wichtig um Dinge in unserem Gehirn zu verankern.
Danach stellst du dir die Frage: Warum strebe ich dieses Ziel, diese neue Gewohnheit eigentlich an? Frage dich ob du selbst es willst, oder ob du es für jemanden anderen machst. Nur wenn Du selbst im Innersten bereit bist, eine neue Gewohnheit in dein Leben zu etablieren, dann wird sie gelingen.
Warum?
Weil der innere Widerstand dann geringer ist, wenn Du wirklich Lust auf diese neue Gewohnheit hast. Ein geringer Widerstand hilft dir dabei neue Gewohnheiten zu etablieren.
Wenn der Widerstand noch zu groß ist, mach das Ziel kleiner. Mach ein wirkliches Mini-Ziel daraus.
Das Geheimnis der Mini-Gewohnheiten
Das Geheimnis der Mini-Gewohnheiten besagt „Erwarte wenig, und Du wirst mehr Lust haben, mehr zu tun“
Das klingt gut oder?
Wie sieht so etwas nun in der Praxis aus?
Du machst es Dir jeden Tag zur Gewohnheit EINE Turnübung auszuführen. Nur eine – das ist das Ziel.
Ich würde Dir Übungen empfehlen, die viele Muskelgruppen involvieren. Besonders geeignet dafür ist der Unterarmstütz (einer der tollsten und effektivsten Ganzkörperübungen) – Du kannst diese Übung faktisch überall (auch in der Natur) ausführen.
Hier am Bild siehst Du, wie ich den Unterarmstütz (auch Plank genannt) in einem Park am Boden mache. Du startest damit die Position für ca. 15 Sekunden zu halten.
Und AUS.
Mehr NICHT.
Die einzige Bedingung: Du machst diese Übung wirklich JEDEN Tag.- so wie Zähne putzen, Haare kämmen, Essen und so weiter.
Es wird dir also richtig zu Gewohnheit werden. Und genau das ist der Trick dahinter.
Der Autor des Buches“ Viel besser als gute Vorsätze“ Stephen Guise beschreibt das Setzen des Zieles wie folgt
„Meine Faustregel besteht darin, mein angestrebtes Ziel so lange zu minimieren, bis es sich lächerlich anhört. Wenn etwas „lächerlich klein“ klingt, sieht Ihr Gehirn es nicht als bedrohlich an.“
Der Trick beim Ziele erreichen: Tägliche Wiederholung
Falls Du Lust hast, mehr Übungen zu machen: Kein Problem, kannst Du natürlich gerne machen. Dann ist dies Dein Bonusprogramm. Du solltest im Lauf der Wochen auch die Haltedauer des Planks verlängern.
Ich wette sogar mit Dir (denn bisher ist es allen so gegangen 🙂), dass Du mehr Übungen machen wirst – Du trickst Dich sozusagen mit diesen Minigewohnheiten selbst aus. Wichtig ist nur, dass Du diese eine Übung wirklich JEDEN Tag machst. Du darfst nicht mogeln!
Du kannst auch zwei Minigewohnheiten gleichzeitig miteinander aufbauen: jeden Tag eine Gymnastikübung absolvieren und eine Runde um den Block gehen.
Trage Dir jeden Tag mit einem dicken X am Kalender ein, dass du deine neue Mini Gewohnheit absolviert hast – das ermutigt ungemein.
Belohne Dich
Wenn du wieder eine Woche mit dicken X im Kalender absolviert hast – dann gönne dir etwas Schönes. Du kannst dich natürlich auch jeden Tag belohnen.
Klein zu beginnen und somit den Erfolgsdruck herauszunehmen ist genau das Rezept, das zum Erfolg führt. Du wirst es sehen.
Ich freue mich, wenn Du mich über Deine Erfolge am Laufenden hältst.
Deine Béatrice Drach
Über Béatrice Drach
Béatrice ist seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens tätig. Ihren Masterabschluss hat sie im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention gemacht, seit einigen Jahren arbeitet sie ausschließlich mit absoluter Passion als Gesundheitstrainerin und sportwissenschaftliche Beraterin in der Ordination Drachquadrat, die sie mit ihrem Mann leitet – einem Internisten mit Schwerpunkt Onkologie.
Neben ihrer fachlichen Qualifikationen wird ihr ein sonniges Gemüt und ein humorvolles Wesen nachgesagt. Ihre Website bringt genau diese Lebensfreude rüber – klick dich ein und lies nach, was sie alles für dich in petto hat!
Und jetzt bist du an der Reihe – Schreib uns doch in den Kommentaren, wie du das mit dem Ziele erreichen so machst. Hast du Tipps, Tricks und Erfahrungen? Findest du das plausibel mit den Mini-Gewohnheiten? Wirst du’s ausprobieren? Schreib uns, damit auch andere Leser von deinen Erfahrungen profitieren!
Ich persönlich finde es ausschließlich Negativ, sich überzogen hohe u. daher unrealistische Ziele zu setzen…!
Denn:
1) erreicht man diese höchstwahrscheinlich sowieso nicht, u. das wiederum führt dann unweigerlich dazu dass man
2) …nicht nur nicht den erhofften Erfolg / Ziel erreicht (Positiv!), sondern stattdessen im Gegenteil noch frustriert ist!
Deshalb tendiere ich ganz klar zu kleineren, realistischen Zielen – die dann „auf dem Weg“ immer noch für kleinere Motivationsschübe sorgen…!
Danke für deine Rückmeldung, Andreas! Ja, ich denke auch, dass es wichtig ist, sich nicht zu überfordern und zu viel zu erwarten. Und es darf doch auch manchmal ein Ziel sein, das einen ein wenig herausfordert 🙂
Hallo,
ich finde auch, mit kleinen Schritten bewirkt man viel und es tut nicht so weh! Allerdings sind bei einer Ernährungsumstellung manchmal doch große Schritte nötig, so war es jedenfalls bei mir, als ich konsequenterweise meine vegetarische auf vegane Ernährung umgestellt habe, was in den ersten Monaten nicht immer leicht war. Habe dies jedoch nie bereut, da es mir heute besser denn je geht. Kann somit sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war!
Liebe vegane Grüße
G. Albrecht
Hallo Gabi,
da bin ich mit dir einig: manchmal braucht’s grosse Veränderungen um auch ein gutes Resultat zu erzielen. Freut mich sehr, dass du die ideale Ernährungsweise für deinen Körper gefunden hast!
Liebe Grüsse
Julia
Liebe Julia
20 kg in 3 Monaten ist sensationell viel, meine Patientin schaffte 30 kg in 6 Monaten und ist ebenfalls noch über 100 kg.
Kleine Ziele sind gut.
Mein Tipp für den Alltag:
Igelhalbkugeln im Badezimmer und immer darauf stehen zum Zähne putzen. Das gibt starke Fussgelenke, ist eine kleine Fussreflexbehandlung und schult das Gleichgewicht als Sturzprophylaxe. Wer keine Igelhalbkugeln hat, steht zum Zähne putzen abwechselnd immer nur auf einem Fuss und ist mit einer Hand in Tuchfühlung mit dem Lavabo für alle Fälle. Mit der Zeit nur noch auf dem Vorfuss stehen.
Viel Spass mit der Integration von kleinen Übungen im Alltag.
Liebe Grüsse
Sophie
Hallo Sophie ! das ist ein ganz grossartiger Tipp- und aus eigener Erfahrung weiß ich, so leicht ist das am Morgen gar nicht :-)… toll, was Du alles machst ! liebe Grüße aus Wie n
Hallo,
Was sind Igelhalbkugeln?
Líebe Grüße
Hallo Michaela
so etwas wie das hier
LG
Julia