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Hast du schon einmal versucht, einfach weniger zu essen, um abzunehmen? Und hat es funktioniert? Das Problem ist: Weniger Essen bedeutet oft einfach hungern, schlechte Laune und Stress für den Körper.

Ich höre öfters den Wunsch meiner Leser, dass sie gerne mit weniger Nahrung auskommen möchten.

Verstehe ich diesen Wunsch richtig? Bedeutet dies, dass du weniger essen willst, aber trotzdem satt, zufrieden, energiegeladen und leistungsfähig sein möchtest? Und dabei auch noch Gewicht abnimmst? Ja? Dann habe ich 5 Tipps für dich!

Keine Angst! Du musst nicht alle sofort umsetzen. Fang einfach mal mit einem einzigen an und schau, was er bewirkt.

Tipps um weniger zu essen

1) Halte dich an „richtiges“, natürliches Essen

Weniger essen und Abnehmen mit der richtigen Ernährung funktioniert mit einem bunten Salat aus Karotten, Brokkoli, Couscous und Paprika, der in einer Schüssel auf einem Tisch zwischen verteiltem Gemüse liegt.

Wer „richtiges“, natürliches Essen zu sich nimmt, der wird feststellen: man wird einfach schneller satt, und bleibt auch länger satt.

Mein Tipp: Iss vor allem Gemüse, Früchte, Nüsse, Samen, und frisches Fleisch, Eier und Fisch wenn du magst. Vermeide künstlich hergestellte, haltbar gemachte und raffinierte Nahrungsmittel wann immer du kannst. Jetzt denkst du dir bestimmt: „das wusste ich schon, das ist nichts Neues.“

Aber tust du’s?

Isst du wirklich keine Fertigprodukte? Und weisst du überhaupt, warum Fertigprodukte unser Vorhaben, weniger zu essen untergraben? Fertigprodukte enthalten meistens künstliche Zusatzstoffe oder Aromen, Geschmacksverstärker und Zucker wie Maltodextrin oder Glucosesirup.

All diese Inhaltsstoffe führen dazu, dass wir mehr Hunger bekommen, weniger lang satt sind und auch Heisshunger auf Ungesundes entwickeln. Ein Grund dafür ist, dass sie hohe Insulinspiegel im Körper verursachen und Insulin ist als „Dickmacher-Hormon“ bekannt.

Ein anderer Grund dafür ist, dass Fertigprodukte keine vollständigen, natürlichen Nahrungsmittel sind und dass der Körper erkennt, dass ihm Nährstoffe fehlen, wenn er diese Nahrung bekommt. Und der Hunger, den du dann verspürst, ist eigentlich ein Schrei deines Körpers nach den fehlenden Nährstoffen.

2) Iss Frühstück, und zwar das Richtige

Morgens ist die Zeit oft knapp. Schläfst du lieber 30 Minuten länger und lässt dafür das Frühstück weg? Beobachte doch einmal, ob du dann nicht um 9 oder 10 Uhr doch Hunger bekommst und diesen dann mit Kleinigkeiten wie einem Croissant oder einem Fruchtjoghurt kompensierst.

Oder ob du dann bis mittags so einen Bärenhunger bekommst, dass du beim Mittagessen eine riesige Portion inklusive Nachtisch vertilgst.

Und was soll ich morgens essen? Dies zu beantworten würde wohl einen ganzen eigenen Artikel beanspruchen! Aber so viel sei verraten: möglichst zuckerarm, eiweisshaltig und auch sättigend, zum Beispiel Natur-Joghurt mit 1 Frucht, Mandelade Müsli oder Rührei.

3) Mach dir den Verdrängungseffekt zu Nutzen

Unser menschliches Gehirn funktioniert so, dass wir das, was wir nicht haben können meist umso mehr begehren. Wenn ich mir etwas verbiete, dann möchte ich es erst Recht haben!

Deshalb empfehle ich dir, statt zu denken „ich muss weniger essen“, dir vorzunehmen mehr von den richtigen Nahrungsmitteln zu essen.

Und die richtigen Nahrungsmittel sind in diesem Fall vor allem Gemüsesorten und auch Obstsorten, die viel Wasser und wenig Kohlenhydrate enthalten. Denn wir können volumenmässig sehr viel Gemüse essen und nehmen trotzdem nicht viele Kalorien zu uns. Versuche deinen Teller so zusammenzustellen, dass jeweils die Hälfte deines Tellers mit Gemüse und Salat gefüllt ist.

„Dichte“ Nahrungsmittel mit wenig Wasseranteil, wie zum Beispiel Brot, Reis oder Nudeln sollten nur Beilage sein und einen kleinen Anteil des Tellers beanspruchen. Faustregel: 1 Servierlöffel voll Beilagen reicht.

Je mehr von den „guten“ Lebensmitteln ich esse, desto weniger Platz bleibt für die „ungünstigen“. Das nenne ich den Verdrängungseffekt.

4) Trinke genügend Wasser und vermeide Süssgetränke (auch künstlich gesüsste Getränke)

Manchmal verwechseln wir das Signal für Hunger mit dem Signal für Durst. Deshalb mein Tipp, wenn du Hunger verspürst: trink erst einmal ein Glas stilles Wasser und warte ein paar Minuten, um herauszufinden, ob du immer noch hungrig bist.

Der Trick mit dem Trinken: lieber regelmässig über den Tag verteilt ein paar wenige Schlucke aufs Mal trinken, anstatt gleich einen halben Liter auf einmal in sich hineinzuschütten. Wenn du dir vorgenommen hast, weniger zu essen, dann versuche einmal, 14 Tage lang nur Wasser zu trinken und keine Süssgetränke (auch keine künstlich gesüssten), keine Fruchtsäfte und auch keinen Alkohol.

5) Atme 3-5 Mal tief ein, bevor du isst

Essen hat oft eine beruhigende Wirkung auf uns. Manchmal essen wir sogar bloss etwas, um uns nach einer stressigen Situation wieder zu beruhigen. Gewöhne dir an, vor dem Essen 3-5 Mal tief einzuatmen, damit du dich geistig und körperlich beruhigst. Wenn du anschliessend deine Mahlzeit beginnst, wird das Essen nicht mehr zur Beruhigung gebraucht, du kannst somit langsamer essen, gut kauen und merkst auch eher, wann du satt bist.

 

Das waren also meine 5 Tipps, um weniger zu essen.

Aber mein vielleicht wichtigster Tipp: glaube nicht, was dir jemand anderes über Ernährung erzählt. Sondern probiere es selber aus, werde zum Erforscher deines eigenen Körpers. Denn wie schon der römische Philosoph Lucrezius schrieb:

„Was des einen Nahrung ist, ist des anderen bitteres Gift.“

 

Und jetzt bist du an der Reihe. Lass mich in den Kommentaren wissen: Waren diese Tipps nützlich für dich? Welchen dieser Tipps möchtest du umsetzen? Hast du eigene Tipps für uns, wie man es schafft, weniger zu essen und trotzdem satt zu sein? Und was ist die grösste Herausforderung, die dich am Umsetzen dieser Tipps hindert?

 

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

9 Kommentare

  • Alfred sagt:

    Es wird zu natürlichen Nahrungsmitteln geraten was sicherlich richtig ist. Ohne Fertigprodukte kann man leben.
    Warum aber Vollkorn immernoch als gesund gesehen wird ist mir ein Rätsel? Abgesehen von Gluten, gibt es noch eine Reihe weitere bedenkliche Stoffe im Getreide die nicht gut sind. Lektine und Phytinsäure z.b die Mineralstoffe binden können und so vom menschlichen Organismus nicht mehr verwertet werden.
    Wie lange die „gesunde“ Vollkornkost wohl noch propagiert wird?

    Mfg
    Alfred

    • Julia Gruber sagt:

      Danke für deinen Kommentar, Alfred! Du hast Recht, ich empfehle eigentlich keine grossen Mengen Vollkorn zu essen. Mit am besten finde ich noch traditionell hergestelltes Roggensauerteigbrot, da durch die lange Teigführung ein Grossteil der Giftstoffe abgebaut wird. Ich gebe zu, dass das in meinem Artikel ein wenig missverständlich gedeutet werden kann, deswegen habe ich das Wort Vollkornprodukte rausgelöscht. Danke für die Anregung und dein aufmerksames Lesen!

  • Katharina sagt:

    Das sind nützliche Tipps, Julia, danke! 🙂
    Aus TCM-Sicht würde ich möglichst oft ein gekochtes Frühstück empfehlen, um das Verdauungsfeuer in der Früh anzuheizen. Aber sonst bin ich mit dir d’accord!
    Am besten gefällt mir dein Rat, der Forscher seines eigenen Körpers und seiner Reaktionen zu werden. Wir sind halt alle verschieden – und das ist gut so!
    Liebe Grüße,
    Katharina

  • Max sagt:

    Ich bin ein 90 Jahre alter Mann. Sportlich aktiv, 6000 km Fahrrad dieses Jahr, Alpin Schifahren 50 bis 70 Tage jährlich. Kraft Übungen, Strecken, Schwimmen usw.. Ich bin seit mehr als 20 Jahren Type 2 Diabetiker und brauche verschiedene Medikamente. Ich esse wahrscheinlich nicht immer das richtige, habe mit Alkohol vor 14 Tagen ganz aufgehört, obwohl ich selten zu viel getrunken habe. Ich esse jetzt nur Sauerteigbrot, Marmelade, Butter, Leberwurst Käse Speck und Eier. Meine Portionen sind nicht zu gross und ich will etwas abnehmen, trotzdem fit bleiben. 70 kg, 167 cm.

    • Julia sagt:

      Hallo Max, danke für deinen Kommentar. Toll, dass du so sportlich bist! Du findest hier auf dem Blog viele Hinweise zu einer ausgewogenen Ernährung. Aus dem was du schilderst scheint mir, dass da das Gemüse fehlt ;-). Am besten wendest du dich für eine persönliche Beratung an eine Fachperson bei dir in der Nähe, bei Diabetes Typ 2 gibt es schon ein paar Dinge, auf die du bei der Ernährung achten darfst! Liebe Grüsse und alles Gute für deine Gesundheit, Julia

  • Daniel sagt:

    Also das mit den Morgens frühstücken hab ich mir zu Aufgabe genommen. Steh jetzt jeden morgen halbe Stunde Früher auf um zu frühstücken, und ich bin jetzt besonders Vormittag fitter als früher habe mehr Energie. Mfg Daniel

    • Daniela Vanzetta sagt:

      Hallo Daniel,

      vielen Dank für dein Kommentar. Ich bin Daniela, Julias Assistentin aus dem Team Gruber Gesundheit.
      Es freut uns zu hören, dass du deine Morgenroutine geändert hast und du durch das Frühstück gleich zum Start in den Tag mehr Energie für dich gewinnen kannst.
      Super. Weiter so :-).
      LG Daniela

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