Letzten Freitag durfte ich mit zwei Freundinnen (Schulkolleginnen am Institute for Integrative Nutrition, kurz IIN, wo wir momentan studieren) an einem Kurs über die Herstellung von fermentierten Nahrungsmitteln teilnehmen. Aletta Karsies van Eeden, unsere Kursleiterin, hat uns gezeigt, wie man Kefir, Kombucha, Sauerkraut und Kimchi herstellt.
Und wisst ihr was? Es war viel einfacher, als ich gedacht hätte!
Wer uns auf Facebook schon länger folgt oder auch Kunde ist in unserer Praxis, der weiss: die Gesundheit unseres Darms spielt eine riesige Rolle, wenn es um unsere Gesundheit im allgemeinen geht. Wenn der gesund ist, haben unwillkommene Eindringlinge (schädliche Bakterien, Parasiten, Pilze), aber auch viele chronische Krankheiten keine Chance mehr. Und genau dort unterstützen rohe fermentierte Lebensmittel. Denn sie liefern lebendige Bakterienkulturen, die unsere Darmflora unterstüzen und somit unser Abwehrsystem stärken. Die Betonung liegt dabei übrigens auf LEBENDIGEN Bakterien, welche in den gekauften, pasteurisierten Nahrungsmitteln wie zum Beispiel Sauerkraut aus dem Beutel nicht mehr vorhanden sind.

Beim Kneten des Gemüses tritt Saft aus – die Lake für das Kimchi.
Die aktiven Bakterien in rohem fermentierten Gemüse können daher bei zahlreichen Verdauungs- und Gesundheitsstörungen ausserordentlich hilfreich sein. Candida (Darmpilzbefall), Magengeschwüre, Colitis ulcerosa, Koliken, Lebensmittelallergien, Blasenentzündung oder vaginale Pilzinfektionen sind einige der zahlreichen Einsatzgebiete dieser nützlichen Bakterien.
Aber wie kannst du nun probiotische Nahrungsmittel selber herstellen? Es ist, wie gesagt, ganz einfach! Sauerkraut zum Beispiel stellt man so her, indem man den Kohl in feine Streifen schneidet, mit Salz und wenn man mag mit Kümmel vermischt und dann das ganze ca. 5 – 10 Minuten knetet, bis sich Saft bildet. Dann wird das Ganze in ein Schraubglas ganz dicht eingeschichtet und man lässt es mit locker aufgelegtem Decke für ca. 14 Tage fermentieren. In dieser Zeit vermehren sich die nützlichen Bakterien und wandeln die im Gemüse vorhandene Stärke und den Zucker in Milchsäure um. Und als weiteren positiven Effekt bilden die Bakterien während der Fermentation sogar noch das begehrte Vitamin B12!
Jetzt heisst es für mich also, Geduld haben und jeden Tag kontrollieren, ob sich in meinem Sauerkraut-Glas Unreinheiten gebildet haben an der Oberfläche, die müsste ich dann abschöpfen. Ich bin schon sehr gespannt auf das Resultat! In der Zwischenzeit, bis das Sauerkraut fertig ist, kann ich mich am selbstgemachten Kefir, Kombucha und Kimchi erfreuen.
2 der Bilder in diesem Bericht stammen übrigens von Hiba. Sie hat auf ihrem englisch-sprachigen Blog Healthwise ebenfalls über den Kurs berichtet, falls ihr Lust habt, schaut mal rein! Making friends with bacteria
Der Kurs hat jedenfalls Spass gemacht, und wer weiss, vielleicht wäre das ja etwas, was wir selber mal in einem Kurs anbieten können? Lasst mich bitte via Kommentare wissen, ob ihr an einem solchen Kurs interessiert wärt!
Es freut mich sehr das dir den Kurs spass gemacht hat! Wenn man mehr über das fermentieren liesst, findet man schnell aus, das ganz viele beliebte Nährungsmittel ursprunglich mittels fermentation hergestellt wurden z.B. Orangenmarmelade, Ketchup, eingelegte Gurken und Zwiebeln und noch vieles mehr! (links zu Englische Seiten)
Hallo Aletta, danke für die Links! Ja, das ist wirklich spannend mit dem Fermentieren! Ich werde sicherlich weiter experimentieren. Das Kombucha Getränk schmeckt übrigens fabelhaft!