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Dies ist ein Gastartikel von Josianne Hosner von Quittenduft. Ich habe Josianne an einem Event von meiner Mentorin Andrea Hiltbrunner kennengelernt und war beeindruckt von ihrem Wissen und ihrer Geschäftsidee, Naturkosmetik nicht nur herzustellen sondern auch Workshops dazu anzubieten.

Und ich dachte, dass das Thema Naturkosmetik sicherlich viele meiner Leser interessiert, denn wir ernähren uns nicht nur mit Nahrung, unser Körper nimmt auch über die Haut Nährstoffe auf, die tatsächlich dann im Körper landen! Deswegen ist es nicht nur beim Essen wichtig, darauf zu achten, was drin ist, sondern auch bei den Pflegeprodukten, die du täglich verwendest.

Mehr über Josianne erfährst du übrigens am Ende des Artikels und auf ihrer Seite www.quittenduft.ch.

Mein Weg zur selbstgemachten Naturkosmetik

Vor 15 Jahren sass ich auf einem Stein und schaute über einen tiefen, klaren See. Es war still, der Vulkan am anderen Ufer mächtig, und die Tortilla in meiner Hand schmackhaft. Ich war in Guatemala.

Hinter mehr standen mehrere dutzend Avocadobäume, so zahlreich wie bei uns die Apfelbäume. Viele überreife Avocados lagen am Boden, braun. Immer wieder waren aber auch Avocados dabei, welche noch wunderbar im Genuss waren und herrlich zu meiner Tortilla passten.

Plötzlich erinnerte ich mich an Avocado-Gesichtspackungen, die ich als Teenager geliebt habe. An Haarspülungen mit Avocado. An Duschgels ‚mit wertvollem Avocadoextrakt‘.

Da wagte ich mich auf eine ganz andere Art an ein kleines Haut-Experiment, schnappte mir drei schöne Avocados, öffnete sie, zerquetschte ihr Fruchtfleisch in meinen Händen und verteilte sie über Arme, Bauch, Beine und den ganzen Kopf. Da sass ich nun wie ein grünes, schrulliges Frauchen an diesem See, ganz alleine (zum Glück hat mich niemand gesehen), und fand die ganze Situation schrecklich amüsant.

Ich kicherte, ich genoss das Stück Natur auf meiner Haut und spürte die Vitalität der gesunden, frischen Früchte, welche ich nach einer Weile in dem klaren Wasser wieder abwusch und mich danach pudelwohl fühlte. Und nein, ich hatte keine babyzarte Haut danach. Sondern die einer zwanzigjährigen Frau. Man ist, zum Glück, so alt wie man ist!

Viele Avocados

Naturkosmetik: Eine frühe Liebe

Meine Liebe zu natürlichen, gesunden Naturkosmetikprodukten wurde schon früh entfacht. Wohl der erste Duft, an den ich mich erinnern kann, war das selbstgemachte Johanniskrautöl auf den Wangen meiner Grossmutter.

In den letzten 15 Jahren habe ich vieles ausprobiert, gelernt, erforscht und erprobt – und das Fazit spricht immer deutlicher zu mir: Weniger ist mehr in der Hautpflege.

Mit wenigen gesunden, frischen Produkten ist meine Haut glücklicher als mit einer Vielzahl von Produkten, bei denen ich keine Ahnung habe, was eigentlich darin ist. So ist in den letzten 5 Jahren ein Quittenduft-Naturkosmetikprodukt nach dem anderen entstanden – mein Sortiment hat sich immer dann vergrössert, wenn ich oder jemand aus meiner Familie das Bedürfnis hatte nach einer Salbe, einem Öl oder einer Crème.

 

Naturkosmetik ist nicht gleich Naturkosmetik

Selbstgemachte Naturkosmetik im Glas mit grünem HintergrundIch lache wenn ich immer wieder eine dieser Werbungen sehe: „Nachtserum mit wertvollem Jojobaöl“, oder „Reichhaltige Tagescrème mit frischem Nachtkerzenextrakt“ ……

Verstehe mich bitte richtig,  Jojobaöl, das Nachtkerzenextrakt, ist in der Tat wertvoll und genial! Meiner Meinungen nach bräuchten sie nur den Rest des Produktes nicht. sondern können pur in ihrer ursprünglichen Form auf der Haut angewendet werden.

Eine richtig teure Gesichtslotion mit einer ‚frischen/natürlichen‘ Zutat ist, wie wenn du eine Fertigpizza kaufst und dir dann ein frisches Basilikumblatt darauf legst. Gesünder wäre also, nur das Basilikumblatt zu essen. Denn von den Inhaltsstoffen, welche fast allen herkömmlichen Kosmetik-Produkten sind, spricht keiner.

Die meist überteuerten Produkte der grossen Firmen werden einfach gut verkauft. Die haben tolle Marketingstrategien. Die lassen dich glauben, wenn du für ein Töpfli mit 30ml Fr. 230.- bezahlst wirst du über Nacht zum Jungbrunnen. Dass dich das Araganöl 20 Jahre jünger aussehen lässt.

Doch stimmt das?

Zum Glück nicht. Berühre mal ein Frauenmantelblatt. Oder eine Haselnuss. Oder streichle eine reife Quitte, eine Pflaume. Alle haben andere Texturen, alle sind gleich ‚schön‘!

Von der Bernerin Pia Hess gibt es das wunderbare Buch ‚Naturkosmetik selber machen‘, mit vielen tollen Rezepten. Am Anfang war ich immer skeptisch wenn es hiess ‚im Kühlschrank bis zu 5 Tagen haltbar‘. Inzwischen bin ich begeistert von diesem Satz. Denn das heisst: das Produkt ist frisch. Ganz, ganz frisch.

Schau, es gibt Crèmen, die sind bestimmt 10 Jahre haltbar.

Klar steht auf dem Tiegel jeweils ‚innert 12 Monate ab dem Öffnen brauchen‘. Aber sie stehen Jahr für Jahr unverändert in der Konsistenz und im Geruch da.

Kann das der Haut noch gut tun? Was ist denn da genau drin?

Es ist also ein Vorteil, wenn ein Produkt nicht ewig haltbar ist! Das braucht aber erst ein Umdenken im Kopf, bis man das als eine Qualität ansehen kann.

 

Die Haut isst mit

Unsere Haut ist grossartig und zu vielem fähig! Und es ist nicht egal, was du dir auf deine Haut schmierst. Die Haut hat eine grosse Klappe (ca. 1.7 Quadratmeter) und isst mit! Und sie will nicht ständig mit Junk-Food „überfüttert“ werden.

In meinen Kräutersalbenkursen stelle ich jeweils diese Frage: welches von den Beauty-Produkten, die in deinem Badezimmer stehen, würdest du wie Butter auf dein Brot schmieren und mit Genuss essen?

Finde zwei oder drei Produkte, welche dir gut tun.

Probiere aus – spiele mit den Jahreszeiten, mit deinem Zyklus – denn, wer hätte es gedacht, deine Haut ist nicht immer gleich und braucht nicht tagein-tagaus die gleich Pflege. Lasse dich auf das Erforschen und Erkunden ein – es macht Spass!

Und wer denkt, dass Naturkosmetikprodukte viel zu teuer sind, dem kann ich getrost sagen: die Qualität ist den Preis wert. Du wirst von einem Gesichtsöl viel weniger brauchen als von einer Crème. Du brauchst nicht 10 verschiedene Lotionen – denn eine Gute reicht.

 

Naturkosmetik Öle

Naturkosmetik Öl mit Strand im HintergrundIch bin seit langem ein grosser Fan von Gesichts-und Körperölen. Hier wird ein natürliches, gesundes Basisöl (z.B. Aprikosenkernöl, Nachtkerzenöl, Jojobaöl) mit ätherischen Ölen vermengt und pur auf die Haut aufgetragen. Wer jetzt meint, mit einer Glanzbirne rumzulaufen, liegt falsch!

Das Öl zieht wunderbar ein, verklebt die Poren nicht, und nährt die Haut sehr schön. Vor allem, wenn du dich z.B. nach einem Bad oder dem Duschen nicht ganz abtrocknest und dich danach mit einem Öl einreibst – du brauchst nur eine kleine Menge und die Restmenge des Wassers auf deiner Haut, vermischt mit dem Öl, hat gleich eine eigene ‚Lotion‘ kreiert die nun sanft einziehen kann.

Zu einer strahlenden Haut gehören viele Faktoren, und viele von ihnen kommen eben nicht aus dem Wunder-Tiegel mit unverständlichen, meiner Meinung nach sogar schädlichen, Inhaltsstoffen!

Eine passende Ernährung, gesunder Schlaf, eine gute persönliche Umgebung, gesunde Getränke und erfrischende Spaziergänge im Wald – das bringt die Haut zum Strahlen. Ein Zwinkern in den Augen, ein freundliches Gesicht, und eine minimale Pflege des Körpers mit gesunden, natürlichen Produkten dankt dir deine Haut noch lange.

„Ich fühl mich wohl in meiner Haut“ – das wünsche ich Dir!

 

 

Josianne Hosner von QuittenduftÜber Josianne Hosner
Mit meinen gelben Gummistiefeln und einem Lied auf den Lippen pflücke ich frische Kräuter in meinem gesunden Garten – und zaubere daraus kostbare Kräutersalben und frische Naturkosmetik. Seit mehr als 5 Jahren widme mich mit Leidenschaft dem Thema Mondzeit. Erdverbunden und verspielt, aufgeschlossen und gelassen wandle ich durchs Leben – und wäre ich eine Indianerin, würde ich wohl zum Clan der glücklichen Präriehühner gehören.

Hast du Fragen an Josianne? Hast du schon Erfahrung mit Naturkosmetik? Wir freuen uns über deinen Kommentar!

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

4 Kommentare

  • cantaluppi sagt:

    Liebe Julia, lieber Roman… ich lese, wenn ich im Tram sitze all ö eure Artikel und finde sie super!

    Liebe Grüsse, Marea

  • Julia Bigler sagt:

    Liebe Josianne, liebe Julia,
    herzlichen Dank für eure super Zusammenarbeit und für diesen erfrischenden Beitrag zur Naturkosmetik! Hat mich sehr interessiert und die Lust auf Avocados geweckt und natürlich auf einen Kurs bei Josianne. Ganz herzliche Grüsse an euch zwei, Julia Bigler

    • Julia sagt:

      Danke für deinen Kommentar, Julia! Das mit der Avocado ist mir auch so gegangen, und vielleicht treffen wir uns ja mal bei einem Kurs von Josianne 🙂

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