Skip to main content

Glaubt man den Medien, sind Goji-Beeren nicht nur sprichwörtlich in aller Munde. Den chinesischen Kraftpaketen wird Erstaunliches zugesprochen. Doch kann die Goji-Beere wirklich so viel, wie sie verspricht?

 

Was sind Goji Beeren? 

Die auch unter dem Namen chinesische Wolfsbeere oder Bocksdornfrucht (lycium barbarum oder lycium chinense) bekannte Frucht gehört zu den Nachtschattengewächsen, wie z.B. auch Tomaten, Kartoffeln und Auberginen.

Hauptsächlich wird sie in China in der Provinz Ningxia, die durch ihre Lage am Fluss Huang He optimale Wachstumsbedingungen bietet und in der Mongolei angebaut. Doch auch in einigen Gebieten Tibets, am Fusse des Himalaya, kommt der bis zu 2 m hohe Strauch vor, an dem die leuchtend rot-orangenen Beeren wachsen.

 

Der Hype um die Goji-Beere

Die Goji-Beere als Löser aller gesundheitlichen Probleme? Das kann sie sicher nicht leisten, jedoch steckt die kleine Beere randvoll mit Mikronährstoffen und besonderen Zuckermolekülen (Polysaccharide). Dabei handelt es sich nicht um Zucker im herkömmlichen Sinne, sondern um Pflanzenstoffe, die positive Effekte auf den menschlichen Körper haben können.

Im Zusammenhang mit Polysacchariden spricht man von der möglichen vermehrten Bildung antioxidativer Enzyme. Sie können das Immunsystem stärken, zudem auch das Wachstum kranker Zellen, z.B. Krebszellen hemmen.

Unsere nützlichen Darmbakterien profitieren ebenfalls von den Zuckerverbindungen, da sie ihnen als Nahrung dienen, die Beeren wirken somit prebiotisch.

 

Wunderbeere oder alles nur Placebo?

Joghurt und Gojibeeren sind schön aufbereitet in einem Glas mit Dekoration.

Die positiven Wirkungen der Goji-Beeren ist grösstenteils durch zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigt worden. Verantwortlich sind die vielen unterschiedlichen Substanzen wie Vitamin C, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin E, Carotinoide (Zeaxanthin, β-Cryptoxanthin, Mutatoxanthin, β-Carotin), Betain, Cerebroside, β-Sitosterol, Flavonoide, Aminosäuren, Mineralstoffe und Eisen. Der Eisengehalt ist hoch und kann in Verbindung mit dem in der Beere ebenfalls vorhandenen Vitamin C auch gut und effizient verwertet werden.
Der Gesamtgehalt an Antioxidantien ist enorm. Gemessen wird dieser Wert üblicherweise in ORAC (Oxygen Radical Absorption Capacity), der Fähigkeit zur Neutralisierung von Sauerstoffradikalen. Für Goji-Beeren werden ORAC-Werte in einer Grössenordnung zwischen 20.000 und 30.000 pro 100g angegeben.

Im Vergleich mit anderen Frucht- oder Gemüsesorten liegt das Vitaminbündel aus China ganz klar vorne: So verfügen Birnen über einen ORAC-Wert von gerade einmal 110, Äpfel erreichen 207, Kirschen immerhin 670, Gemüse weist höhere ORAC-Werte auf: rote Beete z.B. 850, Spinat 1200 und Kohl 1700.

Lediglich bestimmte getrocknete Kräuter/Gewürze wie Oregano, Rosmarin oder Thymian (im Bereich von ca. 150.000) liegen noch höher. Da diese aber meist lediglich zum Würzen verwendet werden, ist die zugeführte Menge auch wesentlich geringer.

 

 Goji-Beeren Wirkung

Warum Goji Beeren so gesund sind zeigt ihre vielfältige Wirkungsweise:

  1. Goji Beeren sind eine gute Energiequelle für unsere nützlichen Darmbakterien und unterstützen so die Darmflora. Der Darmflora kommen wichtige Aufgaben für Verdauung, Stuhlgang, Nährstoff-Verwertung und intakte Darmschleimhaut zu. Eine gesunde Darmflora verhindert so chronische Krankheiten und auch ein Leaky-Gut-Syndrom. Auch eignen sich Goji Beeren hervorragend für die Ernährung während und nach einer Entgiftungskur.
  2. Genereller Schutz vor oxidativem Stress und antientzündliche Wirkung
  3. Schutz der Netzhaut/Makula bei oxidativem Stress bzw. Glaukom (erhöhter Augeninnendruck); So ist z.B. das für die Augen wichtige Taurin und Zeaxanthin in grossen Mengen enthalten
  4. Schutz vor Krebs, Atherosklerose und neurodegenerativen Erkrankungen (dazu gehören Demenz, M. Alzheimer, M. Parkinson)
  5. Stärkung des Immunsystems
  6. Bessere allgemeine Stimmungslage, mehr Energie, besserer Schlaf (Humanstudie)
  7. Schwaches Aphrodisiakum
  8. Blutdrucksenkender Effekt
  9. Anti-diabetischer Effekt

 

Goji Beeren kaufen: Darauf solltest du achten

Die Grösse der Beeren sagt grundsätzlich nichts über ihre Qualität aus. Wichtig ist, dass sie reif geerntet wurden und frei von Pestiziden sind.

Hier gab und gibt es grosse Probleme. Bei Pflanzen, die mit Pestiziden behandelt sind, zeigt sich oft ein geringerer Gehalt an den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Diese dienen Pflanzen beispielsweise zur Abwehr von Schädlingen und Pilzen. Die Pestizide nehmen der Pflanze diese Aufgabe ab, somit wird ihr eigener Stoffwechsel nicht mehr gezwungen, diese Stoffe zu bilden.

Aber genau diese sekundären Pflanzenstoffe wollen wir haben. Achte also beim Kauf unbedingt auf Bio-Produkte aus kontrolliert biologischem und pestizidfreiem Anbau.

 

Wie viel Goji Beeren am Tag werden empfohlen?

Täglich sind etwa 6 – 12 Gramm, also etwa 1 – 2 EL täglich ausreichend zur Unterstützung der Nährstoffzufuhr. Goji Beeren passen sowohl zum Frühstück, als auch zu Mittagessen und Abendessen. Als Topping im Müsli oder Salat, als Backzutat und vielen weiteren.

 

Zubereitungstest von Goji Beeren

goji-beeren im test

Um dieser Frage nachzugehen, hat der Onlineshop greenSUPPS einen umfangreichen Goji-Zubereitungstest durchgeführt. Hierbei wurden verschiedene, auch vielleicht etwas unkonventionelle Zubereitungsarten getestet und ausgewertet.
Beim Test wurden Geschmack, Aussehen, Konsistenz und Aroma von 24 Personen getestet und beurteilt. Nachfolgend werden die einzelnen Verfahren, gelistet nach der erreichten Platzierung, beschrieben.

 

goji-greensupps-platz1PLATZ 1 | SCHOKOGLASUR

Geschmack: super lecker, Schokogeschmack mit Goji- typischer süss-saurer Note

Aussehen: braun bis rot/braun, je nach Schokoladenart und Menge

Verzehrempfehlung: Auf einem Zahnstocher ein super Partysnack

goji-greensupps-platz2PLATZ 2 | TEE / LIMONADE

Geschmack: wunderbar erfrischend, leichtes Beerenaroma

Aussehen: leicht orange – mit Beeren darin sieht es super aus

Verzehrempfehlung: Ein hervorragender Durstlöscher an heissen Sommertagen

 

goji-beeren platz 3PLATZ 3 | DIREKT AUS DEM PAPERBAG

Geschmack: beerig, vollmundig, süss-sauer, dabei leicht bitter und nussig

Aussehen: leicht schrumpeliges, faltiges Äusseres, längliche Form, kräftige rot bis orangene Farbe

Verzehrempfehlung: Knabbern auf dem Sofa oder im Müsli

 

PLATZ 4 | GEKOCHT

Geschmack: keinerlei Bitterstoffe, leichte Süsse kommt wunderbar heraus

Aussehen: leuchtet wunderschön orange, sehr weich und zart

Verzehrempfehlung: Im Müsli oder püriert zum löffeln

 

PLATZ 5 | GEBRATEN

Geschmack: mit leichter Note des verwendeten Kokosöls, super knusprig und leicht nussig, schönes Röstaroma wahrnehmbar

Aussehen: dunkelrot bis dunkelbraun – schöne Herbstfarben.

Verzehrempfehlung: Snack zu einem schönen Buch

 

PLATZ 6 | KARAMELLISIERT

Geschmack: bittere Note dominiert, süsser Karamell verwandelt dies zu einer interessanten bitter-süssen Variante. Hoher Crunch-Faktor.

Aussehen: bedingt durch das Karamell dunkelbraun.

Verzehrempfehlung: Alternative zu gebrannten Mandeln

 

PLATZ 7 | FRITTIERT

Die Beeren werden sofort nach dem Eintauchen in das siedende Öl sehr dunkel und schwarz – sie sind danach absolut ungeniessbar. Bitte nicht nachmachen 🙂

 

Fazit zur Wunderbeere Goji

Die Goji-Beere ist eine wahre Vitalstoffbombe, schmeckt hervorragend und kann in der Prävention zahlreicher Erkrankungen einen wichtigen Beitrag leisten.

Da die Goji-Beere eine blutverdünnende Wirkung besitzt, kann der Verzehr bei einer Einnahme von Medikamenten wie Marcumar problematisch werden. Hier bietet sich aber u.U. die Möglichkeit, die Dosis für dieses oder ähnliche Blutverdünner zur reduzieren. Bitte lass dich in diesem Falle unbedingt von einem Arzt beraten, der den INR-Gerinnungswert feststellt. Für Gesunde ohne Gerinnungsstörungen ist dieser Effekt absolut unproblematisch – im Gegenteil: eine leichte blutverdünnende Wirkung kann sogar vor einem Herzinfarkt schützen.

 

Hast du Fragen zu Goji-Beeren? Oder hast du sie selber schon probiert und hast einen Rezepte-Tipp oder eine Erfolgsmeldung für uns? Dann freuen wir uns über deinen Kommentar!

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

10 Kommentare

  • Sonja sagt:

    Na, die werde ich mir mal gönnen. Danke für den Hinweis und das Angebot!

  • Andrea Giesler sagt:

    Klingt gut. Die werde ich ebenfalls mal ausprobieren. Ab in den Chia-Pudding damit!

    • Julia Gruber sagt:

      Super! Und wenn’s ein Chia-Schoko Pudding ist, dann sehen die roten Goji Beeren sicher klasse aus da drauf!

  • Pingback: Matcha: die neue Wunderwaffe für mehr Energie im Alltag?
  • Benni sagt:

    Ich bin Fan von neuen Wundermittelchen 😉

    Vielen dank für den Tipp, werde .. Freitag! berichten oder Samstag 😉

  • Eder Eveline sagt:

    ich esse jeden Tag 15g Chia Samen zum Frückstück in Joghurt eingerührt und wollte wissen vieviele Gramm Goji Beeren ich täglich noch zu mir nehmen kann! Bitte um Antwort! Vielen Dank!

  • Pingback: idealkraft Wochenschau – KW 22/2015 » idealkraft
  • Mara sagt:

    Die Dinger sind ja ganz ok als Medizin, sie haben mir gegen Corona und Grippe geholfen, und wach machen sie auch. Aber die schmecken schlicht und ergreifend scheußlich bitter wie Galle!

    Ein Nahrungsmittel sind sie für mich nicht, und ein Genuss noch weniger. Da esse ich lieber ein paar Ginkokerne oder ein Rührei mit Speck, Kurkuma und Chilli

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR