Skip to main content

Vielleicht hast du selber schon das ein oder andere Mal versucht deine Ernährung umzustellen oder andere Gewohnheiten in deinen Alltag zu integrieren? Eine Ernährungsumstellung ist meistens eine ziemlich grosse Veränderung im Leben. Ganz besonders dann, wenn man die Umstellung macht, um gesund zu werden oder um Ballast in Form von Übergewicht loszuwerden.

Ob es sich um eine neue Art zu essen und zu kochen handelt oder um sonst eine neue gesunde Gewohnheit: Veränderungen sind zu einem Grossteil Kopfsache. Und genau deswegen möchte ich dir hier heute das Konzept der “Drei Säulen des (langfristigen) Erfolgs” von Tony Robbins vorstellen. Das Konzept kannst du übrigens nicht nur für deine Ernährungsumstellung anwenden, sondern es passt für sämtliche Gewohnheiten, die du gerne in deinen Alltag implementieren möchtest!

 

Was ist eine Ernährungsumstellung?

Bei einer Ernährungsumstellung geht es grundsätzlich darum, festgelegte Essgewohnheiten aktiv zu hinterfragen und zu verändern. Dies fängt bei Einkauf an und endet beim Servieren auf deinem Teller. Dass eine Ernährungsumstellung nicht einfach ist, kannst du dir bestimmt schon denken. Langfristig gesehen ist diese allerdings sehr lohnenswert, da sie sich positiv auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit auswirken wird.

 

Die Ernährung langfristig und erfolgreich umstellen

Du kennst das bestimmt auch: Es gibt Gewohnheiten, die hast du mit “links” implementieren können und wiederum gibt es Gewohnheiten, die einfach nicht so recht Gewohnheiten bleiben wollen. Woran liegt das?

Gemäss des US amerikanischen Autors und Coaches Tony Robbins braucht eine langfristige, langanhaltende Veränderung oder eine langfristig erfolgreich implementierte Gewohnheit drei Säulen, die alle gleich stark ausgeprägt sein müssen. Du kannst es dir wie einen dreibeinigen Stuhl vorstellen: Wenn auch nur ein Bein kürzer ist als die anderen, wackelt der Stuhl.

Was brauchen wir also für einen stabilen Stuhl, der lange hält? Folgende drei Säulen:

  • Glasklar formulierte Ziele
  • Tools und das nötige Wissen, um zum gewünschten Ziel zu kommen
  • Die Auflösung innerer Konflikte, damit unser Bewusstsein und unser Unterbewusstsein an einem Strang ziehen können.

 

Für all diejenigen die lieber hören als lesen, denen empfehle ich gerne meinen beliebten Darmglück Podcast. Mit vielen spannenden Gesundheitsthemen, Tipps und Tricks für einen gesunden Lebensstil im Alltag sowie eine ausgewogene Ernährung. Jetzt in Folge 18 Schon nach zwei Tagen Ernährungsumstellung habe ich wieder geschlafen reinhören:

 

1. Säule der Ernährungsumstellung: Glasklar formulierte Ziele

Es ist nicht nur extrem wichtig, dass du weisst, was du erreichen möchtest, sondern noch viel mehr, warum. Wesentlich ist es sich bewusst zu sein, was du bis wann erreichen möchtest. Dein Ziel muss so klar sein, so dass du es dir vor deinem inneren Auge ganz genau vorstellen kannst.

Definiere dein Ziel so genau wie möglich, so dass, wenn dich jemand danach fragt, du es wie aus der Pistole geschossen in einem kurzen, prägnanten Satz herauskatapultieren kannst. Zum Beispiel: Ich will bis Ende des Jahres 5 Kilo abnehmen.

 

Finde dein „Warum“

Das „Warum“ verleiht deinem Ziel Kraft. Es gibt dir Energie und jede Menge Motivation. Gib dich aber nicht mit der ersten Antwort zufrieden, die dein Kopf dir sagt, wenn du dich selbst nach dem „Warum“ fragst. Bleib hartnäckig und schreib mindestens 10 Gründe auf, warum du dein Ziel erreichen willst.

 

Das Notizbuch, neben dem eine Tasse mit einer rosa Blume darin steht, ist bereit für die Notizen zur ErnährungsumstellungBeispiel 1: Ich will abnehmen.
Warum willst du deine Ernährung umstellen? Weil ich abnehmen will. Warum willst du abnehmen? Weil ich mich dann wohler in meiner Haut fühle, nicht mehr eingeschränkt bin und endlich all die Dinge tun kann, die ich jetzt nicht machen kann.

Beispiel 2: Ich will gesund werden.
Warum willst du deine Ernährung umstellen? Weil ich gesund werden will. Warum willst du gesund werden? Damit ich keine Schmerzen mehr habe. Ich will keine Kopfschmerzen mehr, ich will keine Bauchschmerzen mehr, ich will endlich zu 110% an meinem Leben teilnehmen können. Ich will, dass mein Körper mich unterstützt und mich nicht vom Leben abhält.

Du siehst – wenn du einfach nur dein Ziel “ich will abnehmen” aufgeschrieben hättest, dann hätte das wenig Überzeugungskraft. Wenn du aber genau nachfragst und tiefer gehst, merkst du, warum du das, was du dir als Ziel gesetzt hast, wirklich willst. Und das gibt dir Kraft, Energie und Motivation!

Und glaube mir – das wirst du brauchen. Denn diese Kraft, diese Motivation macht den Unterschied, ob du in einem schwachen Moment dranbleibst oder ob du aufgibst.

 

Trotz innerem Schweinehund zur Ernährungsumstellung

Solltest du mal in eine Situation kommen, wo dein Vorhaben ins Wanken gerät, habe ich eine tolle Taktik für dich; damit kannst du deinen inneren Schweinehund ganz gezielt überlisten.

Für die meisten ist ein Restaurantbesuch oder eine Einladung bei Freunden problematisch – ganz besonders dann, wenn du mit deiner Ernährungsumstellung noch nicht so ganz sattelfest bist. Stell dir vor, du befindest dich mit deinen Freunden in einem leckeren, kleinen italienischen Restaurant. Du weisst, dass sie die Pizza auf typische Art im Steinofen zubereiten und der Teig richtig luftig locker ist. Aber du willst ja abnehmen und bist mit den besten Vorsätzen ins Restaurant gegangen. Der Kellner kommt und bringt euch die Speisekarten.Avocado mit Schafskäse Tomaten, Minze und Granatapfelkernen gefüllt ist eine Motivation zur Ernährungsumstellung

Daraufhin beginnt ein Dialog mit deinem inneren Schweinehund, der dich überzeugen will, die Pizza zu essen. Am Ende bestellst du sie dann, obwohl du eigentlich einen Salat nehmen wolltest. Dein Kopf hat dich erinnert, wie gut die Pizza doch geschmeckt hat. Kommt dir diese Situation bekannt vor?

Die Art und Weise, wie wir denken, kann unglaublich viel ausmachen und oft manipulieren wir uns dadurch, ohne dass wir es überhaupt merken. Zuhause schämen wir uns dann, weil wir so disziplinlos sind und fühlen uns unfassbar schlecht.

Aber keine Sorge, das muss nicht sein. Das Gute daran ist: Wir können unser Denken jederzeit anpassen und so nutzen, dass wir unsere Ziele unterstützen, statt diese zu sabotieren. Denn grundsätzlich will unser Hirn nur das Beste für uns.

Du weisst vielleicht, dass Pizza nicht das Beste für dich ist, das Problem liegt darin, es deinem Gehirn verständlich zu machen. Im oben aufgezeigten Beispiel ist das Hirn überzeugt davon, dass Pizza die bessere Alternative ist und preist dir dann so lange die Pizza an, bis du dann trotzdem die Pizza bestellst.

Dein Hirn tut das, weil es denkt, dass du das willst. Wenn du deinem Hirn einmal aufgezeigt hast, was du wirklich willst – und ganz wichtig: WARUM, dann wird es dich darin unterstützen. Die Diskussion mit deinem inneren Schweinehund ist sofort beendet.

2. Säule der Ernährungsumstellung: Die richtigen Tools und das richtige Know-How

Mit der ersten Säule weisst du, was du willst und warum du es willst. Doch weisst du auch, wie du das erreichst? Mach dich auf die Suche nach den besten Tools, dem besten Konzept, dem besten Schritt-für-Schritt-Plan und dem besten Coach.

Entweder kannst du dir das Know-How selber anlernen oder du suchst dir jemanden, der dir alles beibringt, was du wissen musst, um Erfolg zu haben. Wichtig ist, dass du dein Know-How auch tatsächlich anwendest – und das in deinem Tempo. Es gibt Leute, die müssen radikal alles verändern von heute auf morgen – andere wiederum brauchen die Veränderung häppchenweise.

Auch ein Coach kann dir den Weg nur aufzeigen – gehen musst du ihn selbst. Aber mit einem guten Coach kannst du dein Ziel schneller und mit weniger Umwegen und Stolpersteinen erreichen, da du von seinem Wissens- und Erfahrungsschatz profitieren kannst.

Frag in dich hinein und höre auf dein Bauchgefühl: Was macht für dich am meisten Sinn? Und möchte ich es lieber schrittweise oder radikal? Brauche und möchte ich Unterstützung auf diesem Weg oder probiere ich es vorerst alleine?

3. Säule der Ernährungsumstellung: Innere Konflikte aus dem Weg räumen

Mit bunten Hanteln und gesundem Smoothie in der Hand erreicht eine Frau ihre Ziele der Ernährungsumstellung.

Wenn die ersten beiden Säulen stehen und du dein „Was“, dein „Warum“ und dein „Wie“ kennst, kann dir nur noch etwas im Weg stehen: Innere Konflikte. Diese können dein Handeln ordentlich beeinflussen und es kann passieren, dass obwohl du die ersten beiden Säulen gross und stark hältst, dass du dich selbst sabotierst.

Dann hast du irgendwo tief in dir drin, in deinem Unterbewusstsein, eine Überzeugung, die dein Ziel torpediert. Wenn du zum Beispiel abnehmen möchtest, aber du viel mehr Angst davor hast, zu scheitern und als Versager dazustehen, dann gehst du das Wagnis, es mit dem Abnehmen zu versuchen, gar nicht erst (ernsthaft) an. Dein Kopf will vielleicht abnehmen, aber das muss noch lange nicht auch für dein Unterbewusstsein gelten.

Dasselbe gilt auch, wenn dein Unterbewusstsein davon überzeugt ist, dass dein Übergewicht als Schutzpanzer gilt. Solange dein Unterbewusstsein nicht glaubt, dass es ohne das überschüssige Gewicht nicht sicher ist für dich, wird es dich beschützen wollen, indem du nicht abnimmst. Woher merke ich, dass ich einen solchen inneren Konflikt haben könnte?

 

Anzeichen für innere Konflikte:

  • Du kannst deine Ernährungsumstellung nur über einen relativ kurzen Zeitraum durchziehen – z.B. zwei bis vier Wochen.
  • Du machst zu viele Ausnahmen, über die du dich im Nachhinein total ärgerst, weil es relativ leicht gewesen wäre, diese zu umgehen.
  • Wenn du dich leicht von deinem Ziel abbringen lässt oder leicht von der richtigen Entscheidung abbringen lässt.

 

Die 3 Säulen als Basis für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung

Du spürst es auch: Wenn Säulen 1 – 3 im Einklang sind und somit eine solide, stabile Grundlage bilden, dann wirst du von deinem Ziel gezogen. Du brauchst nicht mehr viel Willenskraft, sondern du scheinst dein Ziel wie von selbst zu verfolgen. Du hast dich für dieses Ziel entschieden und deshalb gibt es da nichts mehr zu diskutieren.

Wenn das nicht so ist und du auch nach mehreren Wochen noch immer viel Willenskraft und Motivation aufbringen musst, solltest du die ersten zwei Säulen nochmals überprüfen.

Reflektiere:

  1. Ist dein Ziel, dein „Warum“ nicht klar genug?
  2. Hast du allenfalls noch nicht das richtige Tool gefunden?

Wenn diese zwei stimmen, kann es gut möglich sein, dass du eine innere Überzeugung hast, die es dir schwer macht, dein Ziel erfolgreich zu verfolgen. Du kannst dich mit viel Achtsamkeit und Geduld auf die Suche nach deinem inneren Konflikt machen. Sobald du deine innere Überzeugung identifiziert hast (z.B. es ist nicht sicher für mich, abzunehmen), kannst du diesen Satz in eine positive Affirmation umformulieren (es ist sicher für mich, abzunehmen. Ich bin stark und unabhängig.).

Wichtig ist, dass du diese neue, positive Affirmation dann über einen längeren Zeitraum verinnerlichst, damit deine alte Überzeugung überschrieben und im Unterbewusstsein neu abgespeichert werden kann. Ein Coach kann dir dabei helfen, diesen inneren Konflikt zu finden und aufzulösen.

 

Was noch bei der Ernährungsumstellung hilft

  1. Schaffe ein Unterstützernetz: Freunde und Kollegen können dir helfen, dein Ziel zu erreichen und mit deinen Routinen zu brechen. Zudem kann es noch einen besonderen Motivationsschub geben, wenn man Personen findet, die ebenfalls ihre Ernährung umstellen wollen.
  2. Vergleiche den Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand: Was, wie viel und wann esse ich? Wann treten welche Beschwerden auf?
  3. Erfolge festhalten: Schreib ein ehrliches Ernährungstagebuch. Wann fühlst du dich wohl und welche Nahrungsmittel tun dir gut?
  4. Dranbleiben: Stell dich am besten nicht ständig auf die Waage und mach deine Erfolge nicht von einer Zahl abhängig. Wenn du mal in alte Verhaltensmuster zurückfällst, ist das kein Grund, alle Pläne über den Haufen zu werfen. Mach dir keine Vorwürfe und sei nicht zu streng zu dir. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.
  5. Du machst keine Diät: Gesunde Essgewohnheiten sind das Ziel, jedoch solltest du dir nicht zu viel verbieten. Alles ist erlaubt, jedoch in Massen. Täglich Obst und Gemüse zu essen ist natürlich wichtig. Vitamine können dir helfen, wenn du durch die Ernährung nicht an das benötigte Mass kommst.

 

Ernährungsumstellung: Rezeptideen von uns für dich

Mandelade Müsli zum Frühstück

Bohnendipp mit Gemüsesticks als schnelles, gesundes Mittagessen

Blumenkohlreis mit Dukkah zum Abendessen

 

Fazit: So gelingt eine erfolgreiche Ernährungsumstellung

Für eine langfristig erfolgreiche Ernährungsumstellung braucht es also drei Säulen:

  1. Definiere glasklare Ziele – also dein WAS und dein WARUM
  2. Du brauchst die besten Tools, Hilfsmittel und Know-How – oder einen Coach, der dir all das vermittelt – dein WIE.
  3. Und dein Bewusstsein muss mit deinem Unterbewusstsein im Einklang sein – wenn du einen inneren Konflikt hast, kann der dich bei der Erreichung deines Ziels ordentlich torpedieren. Beide sollten an einem Strang ziehen – dann steht der Erreichung deines Ziels nichts mehr im Wege.

Das Alles gilt natürlich für die Ernährungsumstellung – aber auch für jedes andere Ziel oder Vorhaben, das du gerne umsetzen willst. Übrigens gibt es auch ganz eigene Methoden zur Ernährungsumstellung für Kinder.

 

Über die Autorin

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst.

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

3 Kommentare

  • Super Beitrag. Man spricht immer über das Thema ,,Welche Ernährung gut ist,, aber ich auch glaube, dass das größte Problem eben dieser ,,Sprung,, im Leben ist. Und er ist eben nicht einfach…

    • Sehr informativ geschrieben. Ich konnte viele Tipps aus diesen Artikel entnehmen.

      Liebe Grüße
      Steffen

      • Daniela Vanzetta sagt:

        Lieber Steffen.

        ich bin Daniela, Julia’s Assistentin.

        Julia freut sich sehr, dass du einige hilfreiche Tipps für dich mitnehmen konntest und über dein positives Feedback hierzu.

        Vielen Dank dafür und liebe Grüße.

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR