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In der Episode spreche ich mit der ganzheitlichen Zahnärztin, Ayurvedamedizinerin und Entwicklerin der Marke Muskanadent“, Dr. Annette Jasper.  

Wir sprechen darüber:  

  • Wie die Zahngesundheit mit der Darmgesundheit verbunden ist 
  • Wie die Zähne die Haltung beeinflussen können 
  • Wie sich Zahnfüllungen auf den Körper auswirken 
  • Welches die verbreitetsten Fehler bei der Mundhygiene sind 
  • Wieso Fr. Dr. Jasper die Marke „Muskanadent“ entwickelt hat

 

 

Ich freue mich sehr, dass ich heute die liebe Dr. Annette Jasper zu Gast habe. Herzlich willkommen, Annette, und schön, dass du da bist.  

Annette: Vielen Dank für die Einladung, liebe Julia. Ich freue mich auch sehr, dabei sein zu dürfen, denn das ist natürlich eine Ehre für mich, bei dir im Podcast sein zu dürfen.  

 

Danke. Wir wollen heute ja vor allem über das Thema Zahngesundheit und auch den Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Darmgesundheit sprechen. Es gibt ja nicht nur das Darmmikrobiom, von dem alle immer sprechen, sondern es gibt ja auch ein Mundmikrobiom. Jetzt würde mich einmal interessieren: Wie hängen denn diese beiden Mikrobiome zusammen?  

 

 

Darmgesundheit und Zahnmedizin: Gibt es einen Zusammenhang? 

 

Annette: Im Grund genommen ist es ja so, dass es ein Mikrobiom gibt. Denn «Mikrobiom», der Begriff sagt ja aus: Es ist die Gesamtheit aller Bakterien, die in uns und an uns leben. Die meisten davon, ja, die befinden sich im Darm, dann auf den Schleimhäuten und auf der Haut. Selbstverständlich hat das Mundmikrobiomdie «Mundflora», sagen wir ja meistens dazu –, hat die Mundflora mit dem Gesamtmikrobiom zu tun, denn es ist ja ein Teil davon.  

Es kommt hinzu, dass die Mundflora noch viel mehr mit der Darmflora in Zusammenhang steht als zum Beispiel die Hautflora. Letztendlich ist ja alles eine Gesamtheit. Das ist genau wie beim Blutkreislauf, der ja überall in unserem Körper ist. Der ist ja im Fuß nicht anders als im Kopf oder im Herzen oder irgendwo anders im Körper. Das ist eine Gesamtheit. Insofern, wenn wir vom Mikrobiom sprechen, sprechen wir automatisch von diesen einzelnen Bereichen, die ja natürlich alle zueinander in Beziehung, im Verhältnis, stehen und sich gegenseitig stören können. Ganz klar.  

 

Genau, Es ist auch schön noch einmal so zu hören, dass alles zusammenhängt. Ich glaube wir vergessen manchmal – wenn man immer nur vom Darm spricht oder nur von der Leber oder nur von der Niere – dass eigentlich alle Organe, alles, was wir im Körper haben, irgendwie zusammengehört und auch irgendwo eine Verbindung hat.  

 

Annette: Ja, genau.  

 

Wie ist denn das Thema Darm in der Zahnmedizin? Ist das ein Thema? Bist du, die du eher ganzheitlich denkst, da vielleicht eine Ausnahme, wenn du sagst: Das Thema Darm ist wichtig?  

 

Annette: Natürlich. In der «normalen Zahnarztpraxis» – dabei, bitte, das ist keine Wertung – aber, ich sage jetzt einmal, in der normalen Zahnarztpraxis, was sich jeder Mensch so als normale Zahnarztpraxis vorstellt, wo Füllungen gemacht werden, Kronen, Brücken, Implantate, all diese Dinge, da spielt der Darm keine Rolle. Der hat dort keinen Platz. Das ist genauso als wenn du zum Kardiologen gehst, da spielt der Zahn ja auch keine Rolle. Also diese Dinge, die spielen nur in den Praxen eine Rolle, wo wirklich ganzheitlich betrachtet, ganzheitlich behandelt, ganzheitlich geschaut wird.  

Aber, ja, bei allen Zahnärzten, die ganzheitlich, holistisch denken und behandeln, da spielt natürlich der Darm eine Rolle. In der einen Praxis ein bisschen mehr, in der anderen Praxis ein bisschen weniger, auch je nach dem worauf diese Praxis spezialisiert ist. Ich bin als Zahnärztin ja auf das Thema Ganzheitlichkeit spezialisiert. Und in dem Bereich auch noch ganz speziell auf CMD und auf die Mundflora. Also, es geht immer spezieller, spezieller, spezieller, obwohl das Ganze ganzheitlich betrachtet wird.  

Aber es gibt natürlich ganzheitliche Zahnärzte, die auf wieder andere Dinge spezialisiert sind. Die sind meinetwegen spezialisiert auf Implantate, die metallfrei sind, oder dergleichen. Also, der Aspekt «ganzheitlich» ist wichtig, das heißt bestimmte Dinge machen wir gleich oder ähnlich. Also, gleich wahrscheinlich nie, aber sehr ähnlich. Bestimmte Dinge sind dann halt doch unterschiedlich. Aber in der normalen Zahnarztpraxis stellt der Zahnarzt natürlich nicht die Frage: „Haben Sie Darmprobleme?“ 

 

 

Zeige mir deine Zähne, und ich sage dir, wie gesund dein Körper ist 

 

Ich stelle die natürlich. Die steht auf dem Anamnesebogen. Und dann frage ich auch: Darmprobleme, so und so? Manche Patienten kommen ja deswegen zu mir, und manche Patienten fragen. Die schauen mich dann ganz groß an und sagen: „Okay? Die Frage hat mir jetzt noch kein Zahnarzt gestellt.“ 

 

Und was kannst du daraus schließen, wenn jetzt jemand sagt: «Ich habe Durchfall» oder «Ich habe Verstopfung»? Was sagt das dann vielleicht auch über die Zähne aus?  

 

Annette: Als ganzheitliche Zahnärztin kann ich das mal so formulieren: «Zeig mir deine Zähne – natürlich mit dem Zahnfleisch darum herum «und ich kann dir sagen, wie es um deine Gesundheit steht». Wer du bist, wie du bist, was für einem Stress du unterworfen bist, wie du mit deinem Stress umgehst. Das ist aber, wenn man so will … Ich gehe jetzt einmal ganz, ganz weit zurück. Das ist nichts so ganz Neues, sondern wir haben mit der Zeit einfach verlernt hinzuschauen.  

Denn, schau mal, früher – ganz früher als es noch Sklaven gab – haben die Sklavenhändler den Sklaven ja in den Mund geschaut, um zu sehen: Ist das jetzt ein Gesunder oder nicht? Als Zahnärztin sehe ich natürlich am Zahnfleisch und am Zustand der Zähne, wie es um das Mikrobiom, um das Immunsystem des Patienten bestellt ist. Ich denke, vielleicht ist es wert, noch einmal zu sagen: Wenn das Mikrobiom gestört ist, die Darmflora gestört ist, dann ist auch das Immunsystem gestört. Und das ist eben das Thema. Wenn das Immunsystem gestört ist, dann hast du mehr Zahnfleischprobleme. Dann blutet das Zahnfleisch einfach stärker. Du hast Entzündungen am Zahnfleisch. Und das sind alles Symptome, die sich mir zeigen, wo ich weiß: Ja, klar, die Ursache ist aber eine andere.  

Es gibt natürlich auch Patienten, die haben die Zahnzwischenräume nicht gereinigt, dann entzündet sich das Zahnfleisch natürlich auch. Es gibt ganz viele Patienten, die machen ganz viel und reinigen mehr oder weniger hundertprozentig und haben trotzdem ihre Zahnfleischprobleme. Und das liegt dann eben am Immunsystem, am Mikrobiom, an der Darmflora. Dann muss man da natürlich ansetzen. Da kommt man nicht damit weiter, immer wieder neue Tools für die Zahnreinigung herzunehmen, neue Spülungen und was auch immer es gibt.  

Es gibt eine Anzahl von Patienten, für die ist das wichtig. Da fehlen diese Grundlagen noch. Oder sie sind halt einfach noch nicht richtig instruiert. Aber es gibt einfach ganz, ganz viele, da stimmt das alles, und da muss man einfach woanders ansetzen. Da, wo du ansetzt 

 

Du hattest vorhin die Abkürzung «CMD «erwähnt. Magst du vielleicht noch kurz sagen, was das ist? Denn ich muss ganz ehrlich gestehen, ich weiß es nicht. 

 

Cranio-mandibuläre Dysfunktion: Wie der Kiefer deine Haltung beeinflussen kann 

 

Annette: Ja, natürlich. Sehr gerne. Also, die Abkürzung «CMD» steht für den langen Begriff «cranio-mandibuläre Dysfunktion». Hört sich schrecklich an. Ganz einfach gesagt: Es gibt eine Funktionsstörung zwischen dem Cranium – also dem Schädel – und dem Unterkiefer. Was für eine Funktionsstörung da vorliegt und welche Strukturen beteiligt sind, sagt dieser Begriff nicht aus.  

Die Strukturen, die beteiligt sein können, sind die Muskulatur, die Zähne und die Kiefergelenke. Wenn sich in dem Bereich eine Störung manifestiert, es ist damit nicht gesagt, dass die Ursache dort ist. Die Ursache kann im Biss sein, die Ursache kann aber auch zum Beispiel in der Angewohnheit sein, fest mit den Zähnen zu pressen, weil man so seinen Druck im Alltag auslebt, weil man den so verarbeitet. Dann liegt die Ursache natürlich nicht an den Zähnen. Dann ist die Ursache eben dieser Stress. Und dieses zu bessern heißt ja dann, diesen Stress zu verarbeiten. Den erstmal zu erkennen und dann zu verarbeiten. Aber dieser Begriff «CMD» sagt erstmal nur aus: Da hat sich etwas manifestiert.  

Ich bin in dem Bereich schon seit 24 Jahren unterwegs und sehe natürlich: Das nimmt zu. Diese Problematik nimmt zu. Vielleicht deswegen, weil wir einerseits immer Stress haben, aber andererseits werden wir auch immer bewusster und erkennen das. Und unsere Resilienz wird immer niedriger, weil einfach so viele Faktoren mit eine Rolle spielen.  

Ein sehr spannender Bereich, in dem ich da tätig bin, weil einfach jeder Patient individuell ist. Bestimmte Muster sind ähnlich oder gleich, ja, aber trotzdem muss jeder individuell behandelt werden. Ich kann jetzt nicht sagen: «Sie kriegen jetzt alle zehnmal Massage, und dann ist gut.» Zehnmal Massage, die Schiene XY, und dann ist gut. Nein, das muss einfach immer individuell angeschaut werden. Sehr spannend.  

 

Was können denn Auswirkungen sein? Woran erkennt man, dass man vielleicht CMD hat?  

 

Annette: Die Symptome sind sehr vielfältig, weil eben viele Strukturen beteiligt sein können. Das können Kopfschmerzen sein. Das können Nackenprobleme sein. Das können Rückenschmerzen sein. Ohrgeräusche, Tinnitus, natürlich auch Zahnschmerzen, natürlich auch Kiefergelenksschmerzen, Einschränkung der Mundöffnung, aber auch Knieprobleme, allgemeine Verletzungshäufigkeit …  

Ich arbeite sehr viel mit Spitzensportlern. Und das freut mich sehr, denn es ist einfach noch eine andere Arbeit. Die sind ja sehr, sehr sportlich und der Körper eines jeden Menschen und von Spitzensportlern natürlich auch, kompensiert ganz, ganz viel. Nur bei denen, wenn ich so einem Sportler noch einmal 5 oder 10 % mehr Energie geben kann, weil ich ihn statisch besser ausrichte, dann bedeutet das für ihn einen unermesslichen Wert für seinen Werdegang, für seine Karriere. Ein Sportler, ein Fußballer zum Beispiel, der häufig verletzt ist, der ist natürlich frustriert. Das geht natürlich in seiner Karriere nicht, in seiner Laufbahn und natürlich steht der unter Druck und natürlich presst er und knirscht er. Und wenn der darüber hinaus auch noch vom Biss nicht perfekt steht und ich das korrigieren kann, dann bekommt er einfach eine ganz andere Stabilität in den Körper, ist energiegeladener und die Verletzungsgefahr ist reduziert. 

Vielleicht zu der Verletzungsgefahr noch einmal: Wenn du im Kiefer, in deinem Biss, schief dastehst … Das sieht man nicht immer. Die Zähne können von außen perfekt aussehen, aber der Biss ist dann eben nicht auf die Kiefergelenke ausgelegt. Wenn du da also schief dastehst, dann kompensiert dein Körper das. Die ganzen Strukturen werden aber unterschiedlich beansprucht und auch abgenutzt. Das heißt, die Kiefergelenke werden unterschiedlich abgenutzt, die Halswirbelsäule, die ganzen Wirbelkörper im Rücken, bis hin zur Hüfte, natürlich. Und dann bis hin zu den Füßen.  

Wenn du das ein Jahr lang machst, dann merkst du es nicht. Aber wenn du das 10, 20, 30 Jahre machst, dann merkst du irgendwann die Folgen. Dann hast du vielleicht immer am Meniskus oder an einem Fuß ein Problem und erst ganz, ganz spät kommt es am Kiefer an. Das ist wirklich ganz verrückt. Und das macht es so ein bisschen schwierig für die meisten Menschen die Sache zu fassen, weil die ja gar keine Kieferprobleme haben. Da sind viele, die sagen: «Ja, mei, ich hab da so ein Knacken am Gelenk. Das habe ich aber schon seit 20 Jahren.» Das ist schon so ein Zeichen vom Körper, aber weil es nicht weh tut, geht man dem nicht nach. Ein «Knacken am Gelenk» bedeutet aber: irgendwas ist verschoben, irgendwas ist verlagert. Muss man vielleicht nicht gleich behandeln, aber vielleicht doch. Also, ich würde das auf jeden Fall einmal abklären lassen.  

 

Okay. Spannend. Aber heißt das denn auch, dass Körperfehlstellungen tatsächlich den Anfang bei den Zähnen nehmen können? Oder beim Kiefer?  

 

Annette: Ja, definitiv. Es kann so oder so sein: einmal, dass die ihren Anfang bei den Zähnen nehmen können, aber auch, dass die ihren Anfang woanders nehmen können und sich bei den Zähnen manifestieren. Also, in dem Bereich manifestieren: Kopfschmerzen, Tinnitus, Nackenprobleme ... Nackenprobleme ist natürlich etwas, das ganz, ganz viele Menschen haben. Das ist auf jeden Fall etwas, wo ich jetzt nicht sagen würde: «Hier, nimm doch da mal eine Schiene». Man sollte sich das auf jeden Fall einmal anschauen.  

 

Das ist gut, dass man das mal gehört hat, glaube ich. Du hast ja auch ein Buch geschrieben mit dem Titel „Verzahnt“. Hast du da auch über solche Zusammenhänge geschrieben? Das nehme ich an.  

 

Annette: Ja, natürlich, genau. Man kann sagen, das Buch ist zweigeteilt. In einem Bereich geht es um diese Funktionsstörungen und im anderen Bereich geht es um die Keime und Schadstoffe, die über die Zähne in den Körper eindringen können.  

 

 

Jede Zahnfüllung bringt Fremdstoffe in den Körper 

 

Eines ist auch ganz, ganz wichtig: Alles, was der Zahnarzt in den Zahn einbringt, hat natürlich eine Wirkung auf den Körper. Die Frage ist nur, wie kompensationsfähig ist der Körper? Was kann er noch alles ausgleichen? Was kann er vertragen? Manchmal wird mir die Frage gestellt: «Welche Füllungsart ist denn gesund?» Da darf ich sagen: «Ja, keine.» Keine Füllung ist gesund. Wir haben kein Material, wo wir sagen können, das geben wir jetzt in den Zahn ein und das ist gesund. Gesund ist der gesunde Zahn, den man nicht aufbohren muss. Alles andere hat eine Auswirkung.  

Sobald wir in den Zahn hineinbohren, den Schmelz, die oberste Zahnsubstanz durchbohren, in das Dentin, kommen wir in einen Bereich, der mit dem Blut, mit dem Lymphsystem – also mit der Grundsubstanz des Körpers – in Verbindung ist.  

Auch wenn die meisten Zahnärzte Amalgam nicht mehr verwenden, es ist noch in vielen Mündern drin. Ob wir da jetzt ein Amalgam reingeben oder ein Zement oder einen Kunststoff, egal was wir reingeben: Das hat natürlich eine Auswirkung. Und je belasteter ein System ist, mit falscher Ernährung, Umweltgiften und und und. Je belasteter ein System ist, desto mehr Auswirkungen hat nun diese Füllung oder diese Krone, was ich da mache, auf den gesamten Organismus.  

Wenn es sich um einen gesunden Körper oder einen Körper im Gleichgewicht handelt, dann hat es in der Regel keine Auswirkung, aber dennoch ist es nicht gesund.  

 

Aber wenn man jetzt schon eine Füllung hat oder wenn man ein Loch hat, dann, nehme ich an, muss man es wahrscheinlich aufbohren.  

 

Annette: Ja.  

 

Kann man eigentlich dann im Umkehrschluss sagen, es ist besonders wichtig, dass man eben guckt, dass der restliche Körper gesund ist? Dass man möglichst gut für sich sorgt, um das quasi ausgleichen zu können?  

 

Annette: Ich würde grundsätzlich sagen, wir sollten achtsam sein bei allem, das wir so an uns heran- und in uns reinlassen. Das gilt für jeden Bereich. Für jeden Bereich! Ob das jetzt die Ernährung, die Kleidung, die Gedanken sind. Es ist egal was. Und natürlich auch die Füllung.  

Wir haben ja einen Körper, der viel kompensieren kann. Wir fallen ja nicht gleich um, wenn wir – ich sage mal – ein paar Chips essen. Die sind ja auch nicht gesund. Wir fallen auch nicht gleich um, wenn wir einmal etwas anziehen, das irgendwie belastet ist. Und das gilt eben auch für die Zähne. Aber trotzdem achtsam zu sein und wirklich zu schauen, was man wirklich ändern kann – denn einiges können wir ja gar nicht ändern. Aber das, was wir ändern können ist, was wir in unseren Körper rein lassen, dass wir da schauen, dass es möglichst gesund oder möglichst verträglich ist. Das Wort «verträglich» ist wahrscheinlich besser.  

Und das Verträglichste in der Zahnmedizin ist nun mal im Augenblick Keramik. Das ist so, weil es ein inerter Stoff ist, also ein Stoff. Es gibt natürlich auch verschiedene Keramiken, aber es ist halt ein Stoff. Und der muss ja auch mit irgendwas eingebracht werden in den Zahn, das ja auch noch. Das muss man ja auch wissen. Aber dennoch: Wenn ich jetzt so eine Keramikkrone oder ein –inlay einklebe da kommt schon das Wort «Kleben», «mit Kunststoff einkleben» -, dann ist diese Kunststoffschicht nicht so groß, als wenn ich eine Kunststofffüllung mache. Da wäre die dann dicker.  

Gold, zum Beispiel, ist ja nicht ein Material. Das ist ja ein Gemisch. Eine Goldkrone ist eine Legierung, ein Gemisch aus verschiedenen Metallen. Natürlich gibt es darin jetzt kaum noch Palladium. Aber dennoch ist es ein Gemisch, und bei Gemischen wäre ich vorsichtig.  

 

Und würdest du dann auch sogar empfehlen, wenn jemand das schon drin hat, dass er das auch rausnehmen lässt?  

 

Annette: Würde ich jetzt nicht so pauschal sagen. Nicht so pauschal sagen, weil das wirklich, wirklich individuell anzuschauen ist.  

Allerdings bei Amalgam-Füllungen, da neige ich schon dazu zu sagen: «Schau, dass du die loswirst.» Es ist so, im Amalgam ist ja Quecksilber drin. Amalgam, das sind ja diese silbernen Füllungen. Es haben wirklich noch viele Menschen diese Füllung im Mund. Und Amalgam enthält ja Quecksilber, und das Quecksilber wird immer in kleinen Dosen freigesetzt. Wenn jetzt aber jemand mit den Zähnen presst, mit den Zähnen knirscht, dann wird es in ein bisschen größeren Dosen frei. Natürlich kann der Körper das kompensieren. 

Die meisten haben diese Amalgam-Füllungen ja so mit 20, 25, 30 Jahren bekommen. Wenn die dann 50, 60 sind, dann haben sie die immer noch, und dann sagen sie natürlich: «Wieso? Ich habe doch keine Probleme mit den Füllungen.» Ja, die Probleme spürst du ja nicht. Aber dein Körper ist ja älter geworden, und du hast ja vielleicht Magen-Darm-Probleme oder vielleicht Hautprobleme, Konzentrationsprobleme, was auch immer. Ich würde nie sagen – denn es ist ja nicht beweisbar, dass das jetzt an diesen Amalgam-Füllungen liegt. Aber die Amalgam-Füllungen belasten das System schon. Und es ist ein Leichtes, die rauszunehmen. Das ist einfach ein Leichtes! Das ist ja viel leichter als eine Gewohnheit zu verändern oder dergleichen. Da gehst du zum Zahnarzt und lässt diese Amalgam-Füllungen herausnehmen. Und ja, es kann etwas kosten. Das kann ja sein, aber es ist ja deine Gesundheit. Also, da würde ich schon sagen, bei Amalgam-Füllungen …  

Und man muss jetzt nicht panisch alle auf einmal entfernen, wenn man mehrere hat. Aber einfach Stück für Stück schauen, dass man entgiftet. Mit Entgiften meine ich, zum Beispiel – damit hast du ja viel zu tun – Darmentgiftung und dergleichen. Wenn du deinen Körper entgiftest und du hast Amalgam-Füllungen im Mund, ist das für mich nicht konsequent. Auf der einen Seite entgiftest du, aber auf der anderen Seite hast du das Gift ja sowieso im Mund. Alles bringt dann ein bisschen, aber da noch einmal ein bisschen weiter, konsequenter hinschauen ist gut.  

Ansonsten hängt es immer von dem Fall ab, was so Thema ist. Wenn jetzt jemand viele Allergien hat, viele Hautprobleme, dann würde ich mir das im Mund von den Materialien auch noch genauer angucken. Da macht es dann mehr Sinn, dann so eine «Sanierung» dann eher anzugehen als jetzt bei jemandem, der sonst eigentlich kein größeres Problem mit seinem Körper hat.  

 

Ja, ich denke, das ist auch immer wichtig. Dass man wirklich guckt: Wo steht die Person? Das mache ich ja auch. Wenn jemand mich fragt über Ernährung, dann muss ich auch immer sagen: «Es kommt darauf an, wie es dir geht.» Wenn jemand schon Probleme hat und schon Krankheiten hat, dann muss man ganz anders auf die Ernährung achten als wenn jemand sagt: «Nee, ich habe eigentlich keine Beschwerden und mir geht es gut und ich bin gesund.» Das macht doch wirklich einen großen Unterschied.  

 

 

Zahnhygiene-Fehler Nr. 1: Die Zahnbürste ist zu alt 

 

Ich würde jetzt gern noch einmal auf das Thema Mundpflege und Zahnhygiene zu sprechen kommen. Du hast vorhin gesagt, viele sind gut instruiert und andere nicht. Was sind so die häufigsten Fehler, die du siehst, die die Menschen machen, wenn es um die Mundhygiene geht?  

 

Annette: Ja, tatsächlich gibt es da so einige Fehler, die man machen kann. Ganz, ganz wichtig ist, die Zahnbürste regelmäßig auszusondern. Wir nehmen jetzt diesen Podcast in der besonderen Corona-Zeit auf, aber natürlich gilt das immer. Du hast immer Keime darauf, immer Bakterien, häufig auch Viren, Pilze. Und wenn du einen Infekt gehabt hast, dann wirf danach diese Zahnbürste weg oder zumindest diesen Bürstenkopf. Wir haben ja auswechselbare Bürstenköpfe. Also, einfach diese Zahnbürste aussondern und dann eine neue kaufen

Und sonst maximal nach drei Monaten. Das ist so die Richtlinie, wenn die Bakterien dann Kolonien bilden, sich mehr vermehren und dann auch pathogen werden. Gerne auch schon früher oder wenn die Borsten so verbogen sind, dann auch wegwerfen. Die Zahnbürsten werden häufig ein halbes oder ein Jahr lang verwendet, und wenn du natürlich eine Zahnfleischentzündung hast, dann kannst du dich ja auch immer wieder selbst infizieren. Das ist das das eine.  

 

 

Zahnhygiene-Fehler Nr. 2: Quantität über Qualität 

 

Das andere ist ein Fehler, der häufig gemacht wird: Dass zwar sehr häufig geputzt wird, aber nicht gründlich genug. Dann bleiben immer Bereiche am Zahn oder zwischen den Zähnen, die dann eine lange Zeit nicht geputzt werden. Die Quantität holt es nicht raus. Die Qualität des Reinigens ist wichtig. Und mit «Qualität des Reinigen meine ich, dass wirklich in den Zahnzwischenräumen gereinigt wird. Und in den Zahnzwischenräumen zu reinigen, heißt mit Zahnseide und mit Zwischenraumbürstchen zu reinigen, denn die Zahnseide ist zu dünn – egal, was man für eine nimmt – um diesen Zahnzwischenraum perfekt zu reinigen. Und es gibt natürlich Bereiche, wo man gar nicht mit so einem Bürstchen durchkommt. Aber jetzt ganz ehrlich: Das sind die wenigsten Bereiche. Es hat kein Mensch ganze Blöcke an Zähnen, wo er nicht mit einem Zwischenraumbürstchen durchkommt, aber viele denken das. Viele denken das.  

Mein großer Tipp: Lass dir von deiner Dentalhygienikerin zeigen, was für eine Größe an Zwischenraumbürstchen du brauchst. Und eine gute Dentalhygienikerin hat ja eine Auswahl an Bürstchen in der Praxis. Die kann dir das dann zeigen, denn man selbst kann das manchmal nicht so gut herausfinden. Man tendiert immer dazu ein kleineres Bürstchen zu nehmen, weil man mit dem schnell überall durchkommt. Aber wo du ganz schnell durchkommst, reinigst du vielleicht eben auch nicht gründlich genug, denn es ist wichtig, dass dieses Bürstchen den Zahnzwischenraum auch ausfüllt. Zahnzwischenraumpflege – ganz, ganz, ganz wichtig. Denn dort bleiben dann die Bakterien hängen.  

Wenn jemand Zahnersatz hat: Auch unter der Brücke reinigen! Bei einem Implantat noch einmal gründlicher. Prothesen natürlich, herausnehmbaren Zahnersatz genauso. Oder Schienen: Wenn jemand so eine Beißschiene, so eine Knirsch-Schiene trägt sollte er die ganz, ganz gründlich abbürsten. Es reicht nicht aus, die irgendwie so in Kukident-Tabletten hineinzulegen, sondern die muss wirklich mit einer Bürste abgebürstet werden.  

 

 

Zahnhygiene-Fehler Nr. 3: Mund-Desinfektion 

 

Dann ist ein großer Fehler:  Viele Menschen desinfizieren immer ihren Mundraum. Auch gerade jetzt. Vielleicht könnte man meinen, aufgrund von Corona muss ich jetzt jeden Tag mehrmals den Mund desinfizieren. Und dann werden einfach zu scharfe Spüllösungen verwendet. Diese zu scharfen Spüllösungen, die töten alle Keime – also auch die guten. Wir hatten ja angefangen mit der Darmflora und dem Mikrobiom und dem Immunsystem. Jetzt sind wir wieder bei dem Thema. Denn wenn ich alle Keime abtöte, dann störe ich ja das Mikrobiom und somit das Immunsystem. Damit bewirke ich das Gegenteil von dem was ich will. Denn ich will ja durch dieses Desinfizieren meinen Körper stärken. Aber ich schwäche ihn eigentlich damit. Ich schwäche ihn.  

Denn es ist ja so: Ich desinfiziere ja auch nicht ständig die Haut mit Alkohol oder so etwas. Jeder kann sich vorstellen, wie die Haut dann so richtig trocken und schuppig wird und das verträgt sie über eine längere Zeit nicht. Jeder, der in einer Arzt- oder Zahnarztpraxis arbeitet oder in einem Krankenhaus, der kennt das. Wenn er ständig die Hände desinfiziert, werden die natürlich spröde und trocken und Ekzeme kommen dann schneller. Die Hände freuen sich immer über den Urlaub, wo sie dann nicht immer desinfiziert werden.  

So ist es mit der Mundschleimhaut auch. Das heißt, wenn du ständig desinfizierst schädigst du dein Immunsystem. Auch hier: Nicht, wenn du das mal einen Tag machst oder in der Woche dreimal, aber über Jahre hinweg, über Wochen, Monate, Jahre hinweg, dann hast du auch schneller und öfter und mehr Zahnfleischprobleme. Denn das Zahnfleisch sich dann nicht selbst regenerieren kann.  

 

 

Toxische Mundpflegeprodukte 

 

Das gleiche gilt letztendlich auch für Zahnpasten oder eigentlich für alle Produkte, die man so für die Zahnreinigung hernehmen kann. Wenn Zahnpasten zu grobkörnig sind, wenn die zu viele künstliche Aromen, all diese Dinge enthalten ... Da ist meine Empfehlung dann tatsächlich doch in die Bio-Ecke zu gehen. Das hast du ja auch selbst in der Hand. Genauso, wie du entscheiden kannst: Esse ich jetzt eine Portion Pommes oder einen Salat? Kannst du auch entscheiden: Nehme ich die gesunde oder die ungesunde Zahnpasta? Alles immer so ein Krümelchen für dich oder gegen dich.  

 

Ich glaube, bei Zahnpasta oder auch bei Mundwasser und ähnlichem, da denken die Leute einfach: «Das ist ja medizinisch. Das ist geprüft. Das ist auf jeden Fall gut.» Ohne da vielleicht mal kritisch zu hinterfragen. Ich finde, das mit dem Mundwasser hast du sehr gut erklärt, warum das vielleicht nicht immer gerade so eine gute Idee ist. Und, ja, bei der Zahnpasta … Ist es denn auch so, dass man ein bisschen Zahnpasta vielleicht auch unbewusst runterschluckt?  

 

Annette: Unbedingt! Es ist ja so: Einmal schluckst du es unbewusst runter. Aber auch, wenn du es nicht runterschluckst. Es ist ja so, dass diese Substanzen ja in deinem Mund sind. Über die Mundschleimhaut nimmst du Substanzen ja innerhalb von Sekundenbruchteilen auf. Jeder kennt das, der mal Durchfall hatte und so eine Durchfalltablette – Immodium genommen hat oder einmal Aspirin-Kautablette, so etwas. Oder so ein Asthmaspray. Das sind Dinge, die funktionieren innerhalb von Sekunden.  

Nun sagen wir mal, du putzt nur zweimal am Tag jeweils drei Minuten die Zähne. Dann hast du schon sechs Minuten am Tag. Dann hast du diese – ja vielleicht nicht giftigen Substanzen, obwohl teilweise sind sie giftig – zumindest gesundheitsunverträglichen Substanzen oder bedenklichen Substanzen jeden Tag für sechs Minuten im Mund. Die sind in Kontakt mit deiner Mundschleimhaut. Natürlich gelangen die in deinen Blutkreislauf, gelangen in deinen Körper, in dein gesamtes System. Die können da ihr Unwesen treiben. Die können sich ablagern. Die scheidest du nicht alle aus. Wie bei allen anderen Dingen.  

Also, es wird wirklich sehr, sehr unterschätzt, denn du hast es zwar «nur» die sechs Minuten am Tag im Mund, aber das vielleicht ein ganzes Leben lang. Oder wie viele Jahre? Schau einmal auf so eine Zahnpastatube drauf! Wenn da steht: «Nicht verschlucken.»«Für Kinder unzugänglich aufbewahren». Das kann nicht gesund sein. Warum soll man das nicht verschlucken, wenn es doch gesund wäre? Es kommt ja sowieso in den Blutkreislauf. Warum sollst du es für Kinder unzugänglich aufbewahren?  

 

 

Muskanadent – eine Serie natürlicher Mundpflegeprodukte 

 

Du weißt ja, das alles hat mich ja dazu gebracht, eine eigene Zahnpastaserie zu entwickeln. Die ist ganz speziell eben für gereiztes und für entzündetes Zahnfleisch, aber natürlich darf die jeder nehmen. Aber wenn du Probleme mit dem Zahnfleisch hast, dafür ist sie ganz speziell gemacht.  

 

Ich glaube, du hast das ja auch aus deiner eigenen Geschichte heraus entwickelt, weil du selber Probleme hattest mit dem Zahnfleisch, oder? 

 

Annette: Genau. Ich hatte seinerzeit aufgrund einer Krebserkrankung Probleme gehabt, nach einer Chemotherapie. Das war natürlich auch ein Prozess, eine längere Geschichte. Ich habe natürlich nicht einfach gesagt: «Jetzt mache ich mal eine Zahnpasta», sondern das hat sich so entwickelt. Ich erzähle das gerne, aber dann weiche ich von meinen Punkten ab. Was nicht gut ist, was mir aufgefallen ist 

Es war natürlich eine Entwicklung, die dazu geführt hat, dass ich gesagt habe: «Okay, dann muss ich das jetzt machen.» Irgendeiner muss sich für die Gesundheit «verpflichten». Und ich bin da dann wirklich mit Leib und Seele Zahnärztin, «mehr Ärztin als Zahn, so ungefähr, so dass ich sage: «Okay, dann muss ich das machen. Meine Aufgabe.»  

 

Ich denke, es erklärt ganz gut, dass es jetzt nicht einfach irgendein weiteres Produkt ist, sondern dass du wirklich etwas entwickelt hast, das es vorher so nicht gab.  

 

Annette: Ja. Genau, genau, genau, also hundertprozentig. Ah, das ist aber trotzdem ganz gut. Dann kann ich noch etwas erwähnen, weil du gesagt hast, jeder denkt: «Das ist ja medizinisch und klinisch erprobt, was da in der Drogerie steht.» Mitnichten! Mitnichten!  

Schaut mal auf diese Verpackungen drauf! Das wurde nicht auf Unverträglichkeiten getestet. Denn – es ist ja so – allerhöchstens steht da die Stiftung Warentest hätte gezeigt, dass das gegen Parodontose hilft. Aber was hilft gegen Parodontose und gegen Karies? Zähneputzen! Da hilft einfach Zähneputzen! Egal, was für eine Zahnpasta du auf deine Zahnbürste gibst. Und auch wenn du gar keine Zahnpasta draufmachst, dann hilft das Putzen. Also wirklich noch einmal, damit das klar wird: das Putzen mit der Zahnbürste, ohne dass irgendein Mittel drauf ist. Wenn du da eine Studie machen würdest, würdest du merken: Mensch, das hilft gegen Parodontose und gegen Karies! Diese Studien, die sind Augenwischerei. Das macht gar keinen Sinn.  

Und wenn mich jetzt einer fragt: «Wieso hat denn Muskanadent nicht so eine Studie?» Ja, weil das Geld kostet. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber solche andere Firmen können natürlich Unmengen an Geld, an Summen, dafür ausgeben, und ich kann das nicht. Das ist eine Manufaktur, eine deutsche Manufaktur. Die anderen können natürlich Unmengen an Geld dafür ausgeben, dass – ich sag jetzt mal so – «blödsinnige» Tests gemacht werden, die dann aber nach außen hin ganz nett aussehen.  

Klinisch erprobt und klinisch getestet ist es dann, wenn es in der Praxis verwendet wird. Meine Produkte sind jetzt drei Jahre lang klinisch erprobt und getestet. Bioprodukte haben bestimmte Siegel. Die haben nicht alle, aber viele, und bei Muskanadent haben wir darauf ganz großen Wert gelegt. Wenn da so ein Cosmos-Siegel oder BDIH-Siegel drauf ist, dann ist es die Garantie dafür, dass die Inhaltsstoffe darin auf ihre Verträglichkeit und Reinheit geprüft wurden.  

Das hast du natürlich bei den herkömmlichen Zahnpasten nicht. Du kannst diese Chemikalien nicht testen, ob die verträglich sind, denn das sind sie ja nicht. Sie sind ja nicht verträglich. Das ist auch gar nicht das Thema, ob die verträglich sind, sondern es geht darum, dass sie gut duften, schmecken, dass sich der Mund schnell frisch anfühlt. Das ist dann irgend so eine Paste, die zusammengemischt wurde, und dann kann man die halt zum Zähneputzen hernehmen. Aber den Gesundheitsaspekt gibt es da nicht. Da geht es um das Verkaufen. Und lasst euch nicht blenden: Wenn die Zahnpasta drei oder vier Euro kostet und eine Bio-Zahnpasta viel, viel mehr. Erstens brauchst du ja sowieso wenig von der Zahnpasta und zweitens, überlegt euch, was so eine Tube kostet, was der Händler bekommt und wieviel Wert diese Paste in der Tube dann noch haben kann. Nahezu null. 

 

Es ist wie bei allem. Wie du auch am Anfang gesagt hast: Überleg dir, was in deinen Körper reinkommt. Und so wie du es vorhin sehr schön erklärt hast. Wenn man täglich sechs Minuten diese Sachen im Mund hat, macht es auf jeden Fall Sinn, da etwas zu haben, das gesund und förderlich ist.  

Was hast du denn für Produkte auf Lager. Sind das nur Zahnpasten oder hast du da verschiedene Sachen entwickelt?  

 

Annette: Es gibt vier verschiedene Produkte. Und zwar sind die so so entstanden: Wir hatten die für die Praxis entwickelt, für meine Patienten in der Praxis. Wir machen natürlich professionelle Zahnreinigung. Und dann haben wir überlegt – also, wenn ich sage «wir» meine ich meine Dentalhygienikerin, die liebe Mandy Wasner, und mich: Okay, was brauchen wir für unsere Patienten? Da haben wir natürlich eine Paste gebraucht. Wir wollten ja eine die pflegt und gesund ist. 

 

 

Zahnhygiene-Fehler Nr. 4: Die Zunge wird vergessen 

 

Dann haben wir etwas für die Zungenreinigung. Zungenreinigung ist auch ein großes Thema. Das gehört auch bei den Punkten «Fehler, die man bei der Zahnreinigung machen kann», dass man die Zunge übersieht. Aber die ist ja auch im Mund, und da sind auch viele Bakterien darauf. So habe ich dann ein Gel für die Zungenreinigung entwickelt, weil ich festgestellt hatte, dass die meisten Menschen das Ölziehen, das aus dem Ayurveda kommt, nicht mögen. Ölziehen ist ja die ursprüngliche Lösung für die Zungenreinigung und für die Schleimhäute. Die meisten Menschen mögen das nicht, und auch da habe ich mich berufen gefühlt: Okay, dann muss es etwas anderes geben.  

Bei der Zungenreinigung ist auch wichtig, dass die sanft passiert, möglichst mit natürlichen Mitteln. Sie soll aber trotzdem schnell gehen und nach Möglichkeit keinen komischen Geschmack hinterlassen. Deswegen ist unser Gel wirklich geschmacksneutral. Da es natürlich Pflegestoffe enthält ist es auch sehr, sehr gut bei allen möglichen Zahnfleischentzündungen. Also, wir wenden das an, wenn jemand zum Beispiel im Zahnzwischenraum eine Entzündung, eine Schwellung, eine Blutung hat. Dann kannst du das Gel auf das Bürstchen geben und da schön mit dem Bürstchen in den Zahnzwischenraum gehen. So bekommst du es an Ort und Stelle. Oder du hast eine Aphthe, eine Druckstelle, was auch immer. Deswegen heißt es «Zungen- und Zahnfleischgel» 

Dann gibt es natürlich ein Mundwasser. Ich denke jeder, der schon einmal bei einer professionellen Zahnreinigung war, der weiß oder kennt es, dass mit Ultraschallgeräten gearbeitet wirdDa muss man eine Spüllösung hineingeben. Davor hatten wir immer Chlorhexamed. Chlorhexamed tötet ja auch alles ab. Wir hatten schon eine ganze Weile, schon Jahre, das nicht grundsätzlich verwendet, sondern haben uns dann andere Spüllösungen zusammenmischen lassen, bis wir das dann eben das von Muskanadent gemischt haben.  

Außerdem cremen wir die Lippen auch immer ein bei der Reinigung. Viele haben eingerissene Mundwinkel oder so etwas, oder Bläschen an den Lippen und deswegen verwenden wir diese Lippenpflege. Das ist so ein Lippenbalsam mit Niem, mit Kamille, mit Alpenrose, mit allen solchen Bestandteilen, also Substanzen, die die Lippen pflegen. Das enthält Jojobaöl und Sheabutter. Nicht irgendwelche Wachse, die die Lippen austrocknen, sondern etwas, das schnell einzieht und die Lippen pflegt.   

So sind die Sachen entstanden. Das sind vier Produkte. Als wir gemerkt haben: «Mensch, das ist besser als gedacht. Die Patienten lieben das!», haben wir uns dann getraut, nach außen zu gehen und sind dann in den Verkauf gegangen. Das war vor drei JahrenWir arbeiten daran, das auch an andere Menschen herauszugeben.  

 

Klasse. Wo findet man die Produkte, wenn jetzt jemand neugierig ist und sagt: «Oh, das möchte ich ausprobieren»? 

 

Wo bekommt man Muskanadent-Produkte? 

 

Annette Wir haben mittlerweile die Zulassung für die Apotheken, d. h. du bekommst es in den Apotheken. Allerdings sind wir, muss ich sagen, noch nicht so groß, dass die Apotheken uns auf Lager haben. Oder nur die wenigsten Apotheken. Ich glaube, in Bremen gibt es eine oder zwei. Die Apotheken können uns aber natürlich auf jeden Fall bestellen. Wir haben diese Apotheken-PZN-Nummer und die Zulassung dafür. Dann online natürlich über www.muskanadent.com . «Muskana» ist Indisch für «Lächeln», deswegen der Name.  

Man bekommt die Produkte natürlich in meiner Praxis. Wir sind jetzt auch gerade mit einigen Händlern im Gespräch, dass wir da vielleicht aufgenommen werden. Also, das ist natürlich ein Weg. Es wartet ja keiner auf dich und ruft: «Oh, endlich einmal eine gesunde Zahnpasta!»  

Es ist einfach ein Weg, und wir sind mit einigen in Gespräch. Über Amazon verkaufen wir natürlich auch. Einige Zahnärzte haben die Produkte jetzt schon. Da bin ich ganz besonders stolz, dass sich das bei den Zahnärzten im Kopf, im Bewusstsein auch ändert. Einig Zahnärzte bieten jetzt auch eine professionelle Zahnreinigung auf ayurvedischer Basis an. Wir sind ja auf ayurvedischer Basis und vegan. Diese Zahnärzte erkennen eben auch: Die Menschen möchten etwas Natürliches. Die möchten Alternativen zu dem Alten. Die achten mehr auf ihre Gesundheit. Bei uns in der Zahnärzteschaft tut sich viel, obwohl das langsam war.  

So auch bei den Dentalhygienikerinnen. Wir haben einige Dentalhygienikerinnen, die Kurse geben und die bilden natürlich andere Hygienikerinnen aus, die dann in dem Bereich natürliche Pflege, vegane, ayurvedische Produkte, etwas machen. Das heißt, da kann es durchaus sein, dass der eine oder andere Hörer bei einem Zahnarzt ist, der das schon hat. Es lohnt sich auf jeden Fall, einmal nachzufragen.  

 

Annette, ich könnte mit dir stundenlang weitersprechen. Vielleicht noch zum Schluss: Du hast jetzt das Wort Ayurveda erwähnt und ich weiß, dass du zum Beispiel auch viel Wert auf Dinge wie Meditation legst. Magst du vielleicht zu diesem Lebensstil noch etwas sagen und warum das so wichtig ist?  

 

Annette: Dankeschön. Ja, du hast recht. Auch dazu kann man sich natürlich ganz viel und ganz lange unterhalten. Wie soll ich mich da kurzfassen? Das ist ein Lebensstil, der mir einfach ganz wichtig ist. Weil es eben nicht nur darum geht diese «festen» Bestandteile anzuschauen, die wir in uns hineinlassen, sondern eben auch diese subtilen, diese feinen, die wir in unseren Kopf, in unsere Gedanken hineinlassen. Ich habe durch meine Erkrankung gelernt, wieviel Heilung wir selbst bewirken können. Deswegen habe ich auch ja eben diesen Podcast: «Deine Gesundheit machst du selbst», weil du machst einfach deine Gesundheit selbst und durch Angstgefühle und Angstgedanken wirst du einfach krank. Du schwächst dein Immunsystem.  

 

 

Deine Gesundheit machst du selbst 

 

Hege positive Gedanken! Dabei ist das nicht oberflächlich Positive gemeint, sondern wirklich die Dankbarkeit, die du in dir selbst hast und das Vertrauen in deinen Körper, dass der heilen kann – und der kann heilen. Denn schau: Jede Sekunde werden im Körper neue Zellen gebildet. Der Körper regeneriert sich die ganze Zeit. Und wenn man sich das einmal bewusst macht ... Allein das sollte in uns ja schon ganz, ganz viel Dankbarkeit auslösen. Dass der Körper das macht.  

Das können wir natürlich durch unsere Gedanken, durch unser Verhalten, durch Innehalten, durch Meditation noch wesentlich verstärken. Das ist mir auch ganz wichtig, das teile ich mit meinen Patienten sehr häufig. Wir bieten in der Praxis auch Meditationsstunden an. Das darfst du dir nun nicht so vorstellen, dass wir da auf dem Zahnarztstuhl sitzen, sondern das ist natürlich zu einer anderen Zeit und in einer Nachbarpraxis. Ich habe noch eine Praxis mit Physiotherapeuten und Osteopathen und dort, in dieser Praxis, da kommt einmal in der Woche eine Yoga-Lehrerin. Die bietet diese Meditationsstunden da kostenfrei an, weil mir das so wichtig ist, dass es wirklich jeder für sich rausfindet, was er da machen kann. Und irgendwie habe ich so den Eindruck, dass es bei den Menschen auf jeden Fall schon mehr ankommt. Nur gerade in dieser heutigen Zeit, wo so viel Angst verbreitet wird, wird es von so vielen wieder vergessen. Aber jetzt ist es gerade ganz, ganz wichtig. Und, ja, ich hoffe, dass wir möglichst viele mit diesem Gedanken anstecken können. Es kostet ja auch kein Geld, diese Selbstheilungskräfte bei sich selbst anzuzapfen.  

 

Genau. Genau. Und da arbeiten wir ja hier mit unserem Podcast auch dafür. Also: das ganzheitliche und alle Aspekte mit reinnehmen. Ich glaube, das haben wir jetzt heute auch in diesem Gespräch sehr deutlich gemacht. Wir haben gezeigt, wie Dinge zusammenhängen und, ja, wie wichtig es ist, eben wieder die Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen.  

 

Annette: Ja.  

 

Vielen lieben Dank, liebe Annette, für dieses tolle Gespräch. Gibt es zum Schluss noch irgendwas, das du unbedingt noch erwähnen möchtest oder das du meinen Hörerinnen und Hörern noch mit auf den Weg geben möchtest?  

 

Das Leben ist keine Generalprobe 

 

Annette: Das Wichtigste ist, wirklich in sich selbst hineinzuhorchen. Nehmt euch wirklich jeden Tag ein bisschen Zeit. Ich weiß, manche mögen das Wort «Meditation» nicht so gern hören, aber einfach ein bisschen Zeit für sich selbst. Und ob das jetzt ein Blick aus dem Fenster ist oder ein kleiner Spaziergang oder was auch immer. Das kann ja jeder für sich selbst so beschreiten, wie er möchte, aber einfach ein bisschen Zeit für sich selbst. Und mir hilft auch immer dieser Satz, dass ich mir klarmache: «Das ist mein Leben». «Das, wo ich jetzt hier drin bin, das ist mein Leben.» Und dann komme ich automatisch in den Modus: Ja, es ist jetzt nicht irgendwie eine Übung zu meinem Leben oder dergleichen. Nee, das ist ja jetzt gerade mein Leben. Dann bitte gestalte es so, wie du es haben willst! Ich denke, das hilft einem auf jeden Fall schon weiter.  

 

Danke. Das sind schöne Schlussworte. Wo finden die Hörerinnen und Hörer dich, wenn sie dich suchen. Du hast Muskanadent erwähnt. Was gibt es sonst noch für Webseiten, wo man dich finden kann?  

 

Annette: Ich bin nicht auf allen sozialen Medien, aber bei Facebook und Instagram, bin ich natürlich auch zu finden. Da könnt ihr meinen Namen eingeben.   

Aber es gibt eine Homepage www.drannettejasper.de und die Homepage ist so etwas wie eine „Überseite“. Von da gelangt man auf die Praxis-Page, auf die Muskanadent-Page.

 

Super, sehr gut. Ja, liebe Annette, dann wünsche ich dir jetzt noch eine gute Zeit und vielen Dank für das schöne Gespräch. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.  

 

Annette: Danke, Julia. War mir ein Vergnügen. Alles Gute an Euch alle. Ciao!  

 

Die Links zur Folge lauten: 

Webseite von Dr. Jasper: https://www.drjasper.de/zahnarzt/ 

Buch “Verzahnt” von Fr. Dr. Jasper: https://www.amazon.de/gp/product/B07D12LP65/ref=dbs_a_def_rwt_bibl_vppi_i1?tag=wwwgrubererna-21

Buch „Yoga sei Dank: Die heilsame Kraft von Yoga und Meditation“ von Dr. Annette Jasper: https://www.amazon.de/Yoga-sei-Dank-heilsame-Meditation/dp/383120537X/ref=sr_1_1?tag=wwwgrubererna-21

Zahn- und Mundpflege Produkte: https://muskanadent.com 

Muskana Adakemie: https://muskana-akademie.de/

 

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Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

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