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Heute habe ich ein spannendes Interview über Hypnose für dich! Und zwar habe ich Mike Schwarz zu Gast bei mir. Er ist Diplomierter OMNI Hypnosetherapeut und auch OMNI Hypnose Instruktor und Leiter des OMNI Hypnose Ausbildungszentrum Konstanz, Baden und Gran Canaria. Ausserdem hat er eine eigene Therapie-Methode entwickelt, die sich “Soul & Parts Therapy” nennt.

Seine Spezialgebiete sind: Burnout/Stress, Schlafstörungen, Panikattacken, Süchte, Kinderhypnose, Lernen/Schule, Nägelkauen, Stottern, Allergien, Migräne und Schmerzen.

Themen im Interview sind unter anderem:

  • Wie seine eigenen körperlichen Beschwerden ihn zur Hypnose geführt haben
  • Welches die typischen Ängste oder Vorurteile der Hypnose gegenüber sind
  • Weshalb die Hypnose gerade auch bei Darmbeschwerden so eine gute Methode ist
  • Wo der Unterschied zwischen Hypnose und Meditation liegt
  • Und: warum die Hypnose ein tolles Tool ist, um seine Gewohnheiten schnell zu ändern

 

Wie die Diagnose Reizdarm zu einer neuen Karriere führte

 

Mike: Ich hatte lange eine Firma im Netbereich. Mein Job war ziemlich stressig und ich hatte nie die Möglichkeit runterzufahren, ich musste in den Ferien immer präsent sein.
Das hat mir körperlich sehr zugesetzt. Ich hatte Schlafprobleme, war im Bauchbereich sehr nervös, hatte Druck auf dem Bauch. Das ging dann so weit, dass ich massive Verdauungsprobleme hatte.

Der Arzt diagnostizierte mir einen klassischen Reizdarm. Er riet mir, mich um meine Lebensumstände zu kümmern und mich zu bewegen. Ich beschloss aus meiner Firma auszusteigen, um mich mehr um mich zu kümmern und mir eine neue Orientierung im Leben zu geben.

Diese Umstellung hat dazu geführt, dass ich zur Hypnose gekommen bin und mit Selbsthypnose, Hypnosemeditationen und der Lebensumstellung ging es meinem Darm nach ein paar Monaten wieder gut. Heute weiß ich, dass ich ein Bauchmensch bin. Jeglicher Stress, oder Belastung spüre ich über meinen Bauch. So bin ich schlussendlich zur Hypnose gekommen, was ich heute hauptberuflich anbiete.

Wie bist du darauf gekommen?

Meine Partnerin sagte mal zu mir ‚Ist dir noch nicht aufgefallen, dass du immer noch Fingernägel kaust, obwohl du dir Ruhe nehmen könntest?‘
Habe dann gegoogelt, was helfen könnte und so bin ich dann auf die Hypnose gekommen.

Als ich dann mit der Selbsthypnose begann habe ich gemerkt, dass es sehr wirksam ist. Ich kaue nicht mehr und mein Bauch ist auch entspannt.
Ich bin aber auch sehr frei an die ganze Sache rangegangen, was mein Vorteil war. Viele Leute sind ängstlich oder skeptisch.

Ich kann mir vorstellen, dass viele denken, dass sie manipuliert werden, oder die Kontrolle verlieren.
Sind das typische Ängste, die auftreten können?

 

Bedeutet Hypnose Kontrollverlust?

 

Mike: Du hast es auf den Punkt getroffen. Das sind die Hauptängste. Die größte Angst ist, nicht frei entscheiden zu können. Was noch spannend ist, ist meistens der Grund für die Darmprobleme. Wer das Gefühl hat, alles mit dem Kopf und dem Verstand zu kontrollieren, der hört nicht auf seinen Bauch und sein Herz und darum gibt es dann meistens diese körperlichen Symptome. Für alle, die Bedenken haben: Hypnose ist ein absolut natürlicher Zustand. Hypnose ist nicht willenlos, hat nichts mit Manipulation zu tun und man schläft dabei auch nicht.

Hat das etwas mit dem Unterbewusstsein zu tun?

Mike: Definitiv! Und es ist wichtig zu verstehen, was überhaupt ein Unterbewusstsein ist. Wenn ich jetzt sage, dass du den Arm hochheben sollst, tust du das bewusst. Aber wie hoch und welchen Arm du hochhebst, das ist unbewusst.

 

 

Warum die Hypnose auch unsere Darmgesundheit und Verdauung unterstützen kann

 

Ist es eine gute Möglichkeit eine Hypnose in Betracht zu ziehen, wenn man seiner Verdauung etwas Gutes tun möchte?

Mike: Auf jeden Fall! Hier kommt der Aspekt ins Spiel, dass wir immer emotional gesteuert sind. Der Bauch reagiert schnell auf Stress. Darum gibt es auch so viele Sprichwörter, wie ‚Liebe geht durch den Magen‘, oder ‚Das bereitet mir Bauschmerzen‘. Hypnose hat den Aspekt, dass sie eine sehr bewusste Entspannungsmethode ist, wo sich das vegetative Nervensystem beruhigt – der Stress verringert sich. Wer regelmäßig Hypnose betreibt, tut seinem Bauch etwas Gutes!

Ist Selbsthypnose etwas, das man leicht lernen kann? Wie geht man das an?

Mike: Wer massive Darmprobleme hat, dem empfehle ich einen Besuch bei einem Hypnosetherapeuten, der ursachenorientiert arbeitet.

Man versucht herauszufinden, welche Emotionen einen generell stressen und warum sie dich überhaupt stressen. Stell dir vor, ich würde dich an die Hand nehmen und wir gehen in deine interne Bibliothek und gehen von Büchergestell zu Büchergestell und suchen dieses eine Buch von dir in deinem Leben, wo diese Emotionen das erste Mal notiert/erlebt wurden.

Wenn ich dieses Buch gefunden habe, versuche ich dann mit dir diese Emotionen neu zu bewerten. Zurück zu deiner Frage – für die Selbsthypnose gibt es ein Audio, was man anhören kann und dann ist es ähnlich wie Meditation.

Grundsätzlich kann man es zuhause selbst machen und es sich selbst beibringen (Audio, Bücher), man kann aber auch zu einem Hypnosetherapeuten gehen und es sich beibringen lassen.

 

 

Worauf sollte man achten, wenn man solch einen Therapeuten sucht?

 

Mike: Grundsätzlich empfehle ich immer Therapeuten, die ursachenorientierte Regression machen. Es gibt eine Standardausbildung, die in der ganzen Schweiz und in Deutschland sehr bekannt ist. Das ist die sogenannte OMNI-Methode – unter omnifinder.net findet man ausgebildete Therapeuten, die ursachenorientiert arbeiten.

Was ich für mich persönlich aber wichtiger ist, ist die Sympathie.

Hypnosetherapie funktioniert nur gut, wenn du einen Rapport zu deinem Therapeuten aufbauen kannst und dich wohlfühlst.

Das ist ein sehr guter Tipp. Ich habe mich auch schon einmal hypnotisieren lassen, da ging es um Angst vor Hunden. Mittlerweile habe ich selbst einen Hund. Ich glaube gerade für Ängste (Flugangst, etc.) eignet sich eine Hypnose gut.

Mike: Es gibt mittlerweile über 250 Themen, die der Mensch über Hypnose lösen könnte. Man kann Ängste damit behandeln, man kann Essstörungen behandeln, man kann Süchte damit angehen. Im Prinzip alles, was psychosomatisch ist.

Im empfehle meinen Kursteilnehmern immer, zu meditieren. Da gibt es immer wieder welche, die sagen ‚Das ist nichts für mich‘, oder ‚Kann ich nicht‘. Ich glaube die Selbsthypnose wäre eine gute Alternative, für diejenigen, die nicht einfach still sitzen können und irgendetwas dabei hören müssen.

Mike: Genau! Bei der Mediation ist das Ziel, die Klarheit zu generieren. Bei der Selbsthypnose ist das Ziel eher, sich absenken zu lassen – in diese Entspannung hineinzukommen. Es gibt aber ganz viele Parallelen.

 

 

Warum die Hypnose ein tolles Tool ist, um seine Gewohnheiten schnell zu ändern

 

Wenn wir die Ernährung umstellen, weil wir unserem Darm was Gutes tun möchten, ist es in den meisten Fällen eine neue Gewohnheit. In der ersten Zeit funktioniert das ganz gut und irgendwann kommt der Punkt, wo alte Gewohnheiten wieder hochkommen. Ich gehe davon aus, dass das auch mit dem Unterbewusstsein zu tun hat. Wäre da eine Hypnose auch hilfreich um diese Gewohnheiten dauerhaft umzustellen?

Mike: Genau, da redet man im Volksmund ja öfter vom sogenannten inneren Schweinehund. Auf jeden Fall ist es hilfreich! ich mache mal ein Beispiel, wie man sich das vorstellen kann:
Als Kind habe ich immer meine Oma besucht. Jedes Mal wenn ich da war, gab es Schokolade mit einem 5-Franken-Stück dazu. Und das hat sich eingeprägt- mein Unterbewusstsein wusste dann immer ‚bei der Oma ist es schön, da gibt es Schokolade‘. Ich habe mich mal selbst dabei ertappt, dass wenn ich eine Tafel Schokolade in die Hände bekomme, ich nicht nur ein kleines Stück davon esse, sondern fast die halbe Tafel. Mein Kopf sagte mir ‚Hör auf, Mike. Es ist zu viel!‘, aber mein Gefühl war anders. Irgendwann in meiner Praxis hielt ich wieder diese Schokolade in den Händen, brach eine Reihe davon ab, stopfte sie mir in den Mund und war schon bei der zweiten – da kommt mir plötzlich die Situation mit meiner Oma in die Gedanken. Das schwappte einfach so hoch. Ich legte die Schokolade dann weg und bin quasi in dieses Gefühl rein und merkte dann ‚Aha! Ich nehme mir jedes Mal, wenn ich Schokolade esse im Prinzip dieses gute Gefühl zurück, was mit der Oma zusammenhängt!‘. Und daraufhin habe ich mit mir vereinbart, dass es gar nicht sein muss. Und in dem Moment, wo mir diese Situation hochgekommen ist, habe ich sofort gespürt, dass sich das Gefühl verändert hat. Seitdem ist Schokolade essen für mich eine ganz andere Geschichte – ich bin weg von der Gewohnheit. Es ist ein anderes Gefühl und somit auch ein anderes Verhalten. Ich habe ein kleines Experiment für euch, was ihr mal machen könnt. Da könnt ihr schauen, wie tief unsere Gewohnheiten sind. Stellt in eurer Küche ein paar Dinge um (Trinkgläser weiter nach rechts, wenn sie links stehen, oder Messer und Gabeln umsortieren) und schaut mal, was passiert. Das ist ganz wichtig. Man sagt es braucht zwischen 7 und 21 Tagen, bis man sich umgewöhnt hat. Mit Hypnose hingegen geht das viel schneller.

 

Wo kann ich mehr über Hypnose lernen?

 

Du hast mir erzählt, dass du auch Ausbildungen anbietest. Für wen eigenen diese sich? Gibt es Voraussetzungen?

Mike: Ich biete 2 Ausbildungen an. Die eine ist eine Grundausbildung und die andere eine Weiterbildung. Die Grundausbildung ist eine Intensivausbildung, die ungefähr 120 Stunden beinhaltet.

Davon sind ca 50 Stunden Selbststudium, 60-70 Stunden sind Frontalunterricht und Üben, was wir gemeinsam machen.

Diese Grundausbildung ist für jeden, der etwas in seinem Leben verändern möchte, oder/und eine Persönlichkeitsentwicklung machen möchte. Die Ausbildung geht vom Wissen her so weit, dass man danach selbst Therapien anbieten kann.
Die andere Ausbildung ist für bereits bestehende Therapeuten, da gibt es gewisse Bedingungen an Vorkenntnissen.
Wer Lust hat, kann sich gerne informieren, oder mich anfragen.

 

Vertraue auf deinen Körper und seine Signale

 

Gibt es zum Abschluss noch etwas, was du erwähnen möchtest?

Mike: Meine Botschaft an alle, die tatsächlich Probleme mit Verdauung und Darm haben ist: ihr könnt euch selbst heilen. Der Körper hat alles, was er braucht, dass er alles in Balance bringen kann. Wichtig ist, dass man vielleicht ein bisschen tiefer schaut, statt immer „nur“ das Essen umzustellen und zum Arzt zu rennen sich zu fragen, gibt’s vielleicht gewisse Themen in meinem Leben (Exbeziehungen, Mama, Papa) oder generell Stress in meinem Leben.

Und ganz generell: hab Vertrauen in deinen Körper, höre auf die Signale und Symptome, die er dir schickt, diese Symptome sind nur ein Hilferuf und das Signal heisst „Bitte kümmere dich um mich“. Der Körper ist phänomenal, was er tun kann, und du darfst ihm vertrauen.

 

Das war also unser Interview! Ich hoffe, es hat dir Spass gemacht!
Das Thema Hypnose und Selbsthypnose liegt mir sehr am Herzen, da ich denke, dass es ein tolles Mittel ist, um Lebensstilveränderungen und Selbstheilungskräfte mit zu unterstützen.

Das Unterbewusstsein ist ein mächtiger Verbündeter in unserem Leben und deswegen sprechen wir das Thema auch in unserem Darmglück Online Kurs an, wo wir allen Teilnehmern auch ein eigens für Darmglück aufgenommenes Selbsthypnose-Audio zur Verfügung stellen.

Denn bei Darmglück geht es nicht nur um Darmsanierung und Ernährungsumstellung, sondern auch um Gewohnheitsumstellung und Lebensstil, damit du dich nicht nur kurzfristig besser fühlst, sondern damit du nachhaltig, ein für alle Mal, deine Gesundheit im Griff hast.

Jetzt empfehle ich dir, den Podcast zu abonnieren, damit du keine Folge verpasst, und wenn dir gefällt, was du hörst, dann freue ich mich wirklich sehr über eine Bewertung auf iTunes oder Apple Podcast. Denn diese Bewertungen helfen auch anderen Menschen, den Podcast zu finden, damit wir das Wissen über Darm und Gesundheit mehr verbreiten können.

 

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Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

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