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Was hat der Darm mit Glück zu tun?

In dieser Folge spreche ich über:

  • Welche Zusammenhänge der Darm mit dem Hirn hat
  • Wie sich eine unausgewogene Darmflora negativ auf unsere Stimmung auswirken kann
  • Warum Stress, Sorgen oder Wut auch unsere Darmflora beeinflussen
  • Warum Glück zu einem grossen Teil von unserem Gesundheitszustand abhängt
  • Was du von Ernährungs- und Darmseite her tun kannst, um dich möglichst glücklich zu fühlen und warum Schokolade nicht die Lösung ist

 

Welche Verbindungen haben Darm und Hirn?

Der Darm wird ja unser zweites Gehirn genannt, unser Bauchhirn. Das wird auch als Darm-Hirn-Achse bezeichnet. Mittlerweile ist man sich aber auch gar nicht mehr sicher, wer ist das erste Hirn. Ich habe zum Beispiel den Gründer einer amerikanischen Firma für Mikrobiomanalysen sagen hören, dass das Hirn nur die Marionette ist und der Marionettenspieler ist der Darm. Das Bild geht mir seither nicht aus dem Kopf, ich finde es ziemlich treffend!

Das Bauchhirn ist eine Art Kopie unseres Gehirns. Darauf deutet vor allem hin, dass in beiden Organen dieselben Hormone, Botenstoffe und Rezeptoren wirken. Auch die Nervenzellen sind identisch.

Wie das alles ganz genau funktioniert mit der Kommunikation zwischen Darm und Hirn ist noch nicht ganz klar. Auf jeden Fall gibt es den Vagus-Nerv, der Darm und Hirn verbindet, es findet Kommunikation über das Rückenmark statt und es gibt auch das Enterische Nervensystem, was an der Kommunikation mit beteiligt ist.

Das mit dem enterischen Nervensystem ist sowieso noch spannend: Man geht nämlich davon aus, dass 70% all unserer Nervenzellen im Darm zu finden sind!

Man weiss übrigens mittlerweile, dass der Anteil Signale vom Darm ans Hirn ungefähr 90% ausmachen, während Hirn an Darm nur 10% sind.

Dr. Raphael Kellman schreibt in seinem Buch «Glück beginnt im Darm»: Wir verstehen das Gehirn heute besser und deshalb können wir es auch besser heilen. Der erste Schritt dieses aufregenden neuen Ansatzes ist die Einsicht, dass das Gehirn nicht nur die graue und weiße Masse zwischen unseren Ohren ist. Es ist vielmehr Teil eines Systems, das auch den Darm und das Mikrobiom einschließt, die Bakteriengemeinschaft, die den Verdauungstrakt besiedelt. Dieses System – Gehirn, Darm und Mikrobiom – bildet zusammen das, was ich »Ganzes Gehirn« nenne. Es wird von der Schilddrüse mit Energie versorgt und kann demzufolge nicht richtig arbeiten, wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet.

Spannend oder? Er nennt «Das Ganze Gehirn» Gehirn + Mikrobiom + Darm

Ich habe das Buch leider noch nicht gelesen, respektive nur den Anfang, deswegen kann ich’s in dem Sinne nicht empfehlen, aber es ist definitiv auf meiner Leseliste:
https://amzn.to/2NO6mnj

Wie sich eine unausgewogene Darmflora negativ auf unsere Stimmung auswirken kann

Wenn du jetzt eine unausgewogene Darmflora hast, dein Milieu nicht stimmt, dann kann das viele Folge haben, die sich dann auch im Hirn niederschlagen und somit darüber bestimmen, ob du glücklich bist oder nicht. Zum Beispiel solche direkten Zusammenhänge: Benebeltes Gefühl im Kopf, ständig müde, oder auch ganz nüchtern betrachtet, Nährstoffe die fehlen, weil der Darm sie nicht aufnehmen kann, führen dann dazu, dass wichtige Neurotransmitter nicht gebildet werden können, die wir aber im Hirn eigentlich brauchen.

ADHS, Autismus, Alzheimer und Demenz, Panikattacken und Depressionen werden alle mit dem Darm in Verbindung gebracht und somit hat der Darm durchaus etwas mit dem Glück zu tun.

Und wusstest du, dass auch schlechter Schlaf eine direkte Folge von einer unausgewogenen Darmflora und einer ungünstigen Ernährung sein kann? Und jeder, der auch schon nur einmal ein paar Nächte nicht gut geschlafen hat, der weiss, dass es schwer ist, glücklich zu sein, wenn man übermüdet und am Rande eines Nervenzusammenbruchs ist.

Unsere Sprache liefert Hinweise auf den Zusammenhang zwischen dem Darm oder der Verdauung und unserer Stimmung:

  • Etwas liegt mir auf dem Magen
  • Stösst mir sauer auf
  • Das muss ich erst mal verdauen
  • Es ist wie ein Schlag in die Magengrube
  • Ich könnte kotzen oder es kotzt mich an
  • Schmetterlinge im Bauch wenn wir verliebt sind
  • Ich habe ein gutes Bauchgefühl

Stress, Sorgen oder Wut wirken sich auch auf den Darm aus

Die Wirkung von Stress auf den Darm wird massiv unterschätzt. In meinem Kurs Darmglück bekomme ich von den Teilnehmern immer wieder die Rückmeldung, dass sie nie gedacht hätten, was der Stress für einen grossen Einfluss hat.

Früher war der Mensch eigentlich nur dann Stress ausgesetzt, wenn er angegriffen wurde. Er musste sich dann für Kämpfen oder Fliehen entscheiden. Damit das gut funktioniert hat der Körper den Darm und die Verdauung in der Priorität zurückgestellt, damit mehr Kraft zum Kämpfen oder Wegrennen übrig blieb. Da die Muskeln besonders gut durchblutet werden mussten, hat er die Durchblutung der Verdauungsorgane reduziert.

Nachdem er dann erfolgreich geflohen war oder den Gegner besiegt hatte, konnte sich der Mensch zurückziehen und ausruhen. Doch wie ist das heute?

Heute sind wir eigentlich ständigem Stress ausgesetzt! Und somit wird der Darm so gut wie immer hinten angestellt.

Das ist eine Erklärung dafür, dass unter Stress die Verdauung nicht gut funktioniert. Manche Menschen reagieren bei Stress mit Verstopfung, andere mit Durchfall oder anderen Verdauungsproblemen. Viele Leute denken übrigens, dass sie keinen Stress haben. Dass sie alles im Griff haben. Aber Stress hat viele Gesichter, auch Lärm ist zum Beispiel Stress für unser System, auch die vielen Bilder mit denen wir heute bombardiert werden, die schnell wechselnden Anforderungen, die vielen Termine, der Anspruch an Perfektion und an ständige Erreichbarkeit zum Beispiel. Und auch Emotionen wie zum Beispiel Wut oder sich-Sorgen-machen sind Stress.

Interessante Tatsache: Es gibt Untersuchungen, dass 10 Minuten sich-ärgern unser Immunsystem für 6 Stunden schwächt. Wow. Wahnsinn. Ärger ist ziemlich toxisch. Und sich Sorgen machen übrigens auch. Denn wenn du dir Sorgen machst, ist die einzige Person, der du damit wirklich schadest, du selbst. Die Person, über die du dir Sorgen machst, bekommt von deinen negativen Gefühlen meist nichts mit!

Stress kann ausserdem bewirken, dass die Darmschleimhaut löchrig wird. Vielleicht hast du schon einmal vom Ausdruck Leaky Gut, also durchlässiger Darm, gehört. Und wenn das so ist, dann sind auch Entzündungen im Körper vorhanden. Und ein Entzündliches System hat es schwer, sich zu entspannen und der Mensch hat es so schwer, eben glücklich zu sein.

Was hat unser Gesundheitszustand mit Glück zu tun?

Also, du siehst mittlerweile bestimmt, warum ich sage, dass Darm mit unserem Hirn, unseren Gefühlen und somit auch unserem Glück zusammenhängen kann. Ich möchtest das Ganze aber noch aus einer höheren Warte betrachten und ein wenig abstrakter werden.

Dazu lade ich dich ein, dich jetzt einfach mal kurz selbst zu fragen: Was brauche ich eigentlich, um glücklich zu sein. Wie müssten meine Lebensumstände sein, damit ich glücklich bin?

Und dann kommt der entscheidende Schritt:

Wer muss ich sein, um mich jetzt bereits so zu fühlen?

Das legt schon einmal eine wichtige Grundlage.

Es geht aber noch weiter.

Eine zweite wichtige Grundlage ist, wie du dich in deinem Körper fühlst. Wenn du ständig müde bist, du Schmerzen hast, schlecht gelaunt bist, dich nicht konzentrieren kannst, dann wird es schwer, dein Leben so zu leben, wie du das gerne möchtest!

Genügend Geld verdienen, Dinge unternehmen, reisen, dich um Freunde kümmern, mit deinen Tieren Zeit verbringen und so weiter! Dafür brauchst du Energie und einen funktionsfähigen Körper. Um überhaupt den Elan zu haben, das alles in Angriff zu nehmen, und nicht den ganzen Tag im Job abzusitzen und abends müde auf die Couch zu fallen.

Und damit dein Körper eben fit ist und nicht zum Bremsklotz wird für dich, deswegen ist der Darm so wichtig und da sehe ich den Hauptzusammenhang zwischen Darm und Glück.

Es gibt den Ausspruch «Der Tod sitzt im Darm». Ich sage, das Leben sitzt im Darm. Wenn du anfängst, dich um deine Mitte zu kümmern, dann löst das einen positiven Domino-Effekt auf dein ganzes Leben aus. Weit über die Grenzen des «was ess ich denn heute gesundes» hinaus! Es geht nicht ums gesund Essen um des gesund Essens willen. Um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Sondern es geht darum, deinen Körper in die Lage zu versetzen, dir das Leben zu ermöglichen, das du dir immer schon gewünscht hast.

Und den Mut und Antrieb dazu bekommst du oft erst, wenn du dich leicht und energievoll fühlst und auch wenn du klar im Kopf bist. Und ich hoffe sehr ich konnte dir vermitteln, dass dir diese Klarheit abhanden kommt, wenn dein Darm nicht funktioniert und dich von innen vergiftet.

Was du von Ernährungs- und Darmseite her tun kannst, um dich möglichst glücklich zu fühlen und warum Schokolade nicht die Lösung ist

Die Versuchung, das Thema Glück über die Ernährung ich sage jetzt mal «oberflächlich» anzugehen, ist natürlich sehr gross. Schokolade, Eis oder Rotwein sind da auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben, der angeblich glücklich machenden Nahrungsmittel.

Das Problem ist: Das ist reine Symptombekämpfung. Das ist ein Belohnungs-Kick im Augenblick, aber langfristig gesehen führt dich das immer weiter weg vom Glücklich-Sein.

Ich sage jetzt nicht, du sollst für immer auf alles verzichten, was du gerne magst und Schokolade ist ungesund und Alkohol sowieso… Nein!

Aber: Die Nahrungsmittel, die wir normalerweise als Belohnung anschauen, sind so gut wie immer voll von schnellen Kohlenhydraten und oder Zucker. Sie bewirken, dass dein Zuckerspiegel im Blut in die Höhe schiesst, dass dein Körper zu viel Insulin produziert, dass Stresshormone nach oben steigen und Entzündungen gefördert werden. Ausserdem gerät die Darmflora durcheinander, wenn du diese Dinge regelmässig zu dir nimmst. Und seien wir ehrlich: Es ist ein Teufelskreis und oft bleibt es nicht bei dem einen Mal alle paar Wochen sondern du brauchst den Kick ziemlich schnell täglich.

Übung:

Wie kann ich mich belohnen, das nichts mit essen oder trinken zu tun hat?
Schreibe eine Liste mit mindestens 5 Dingen, die dir ein gutes Gefühl geben!

Wenn du das herausgefunden hast, dann brauchst du Essen gar nicht mehr, um dich zu belohnen, und du kannst die Nahrungsaufnahme gesünder und entspannter gestalten.

Was du vom Essen her tun kannst, um dein Glücksgefühl zu steigern:

  • Warm essen. Ruhig mit gekochtem Frühstück anfangen.
  • Grundsätzlich nicht zu viel Rohkost.
  • Abwechslungsreiche, frische, echte Nahrung
  • Selber kochen (kochen erdet!)
  • Essenspausen einhalten
  • Gewürze verwenden! Chili gilt zum Beispiel als Stimmungsaufhellend. Oder Safran. Das kannst du hier nachlesen, ein sehr empfehlenswertes Buch: Gehirndoping mit Gewürzen von Dr. Sabine Paul
  • Genügend Wasser trinken
  • Probiotika und Präbiotika nehmen

Ansonsten

  • Raus gehen, in die Natur gehen
  • Genügend schlafen
  • Dich um Beziehungen und Freunde kümmern
  • Deinem Herzen folgen und tun, wofür du hier bist
  • Das was du tust mit Liebe tun

Wenn du nicht nur hören, lesen, überlegen möchtest, sondern ins Tun kommen willst, dann empfehle ich dir meinen Kurs Darmglück.

Denn dort gehen wir diese Schritte gemeinsam, es gibt Woche für Woche Anleitungen, Übungen und vor allem: einen Live Call mit mir, wo du Fragen stellen kannst, erzählen kannst, wo du gerade stehst, wie’s dir geht und vor allem, wo du vielleicht stecken geblieben bist oder wo sich Hürden im Alltag zeigen.

Ausserdem findest du spannende Gastinterviews und Lektionen wie zum Beispiel von der Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Gonder, der Ärztin und Ayurvedaspezialistein Dr. Janna Scharfenberg und der Biologin Sabine Paul.

 

Jetzt empfehle ich dir, den Podcast zu abonnieren, damit du keine Folge verpasst, und wenn dir gefällt, was du hörst, dann freue ich mich wirklich sehr über eine Bewertung auf iTunes oder Apple Podcast. Denn diese Bewertungen helfen auch anderen Menschen, den Podcast zu finden, damit wir das Wissen über Darm und Gesundheit mehr verbreiten können.

 

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Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

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